Wer schon mit Windhunden zusammen lebt wird wissen, dass sie ganz besondere Hunde sind, nicht zu vergleichen mit anderen Rassen, die natürlich auch ihre Fans haben.
Wir sind mit Haut und Haaren den Greyhounds verfallen und werden, solange wir können, immer mindestens zweien ein liebevolles Zuhause geben. Natürlich werden es immer Greyhounds aus dem Tierschutz sein, denn diese benötigen unsere Hilfe in besonderem Maße.

Das Wesen eines Greyhounds ist von wunderbarer Natur. Sie strahlen Ruhe und Zufriedenheit aus, wenn sie im Haus um einen herum sind. Beim Spiel im Garten sind sie lustig, albern herum und lassen einem das Herz höher schlagen. Sie sind schlau und gelehrig und man kann ihnen viele Dinge beibringen. Sie machen gerne mit – solange sie Lust haben! Das ist auch so eine Besonderheit. Ein Greyhound spielt gerne mit, aber nur solange ER will. Ist er der Meinung nun sei es genug, dann verabschiedet er sich auf seinen Couchplatz oder auf ein kühles Plätzchen im Schatten eines Sonnenschirms. Dieses Verhalten ist in der Tatsache begründet, dass der Greyhound ein Kurzstreckensprinter ist und nach einem kurzen Sprint, bei dem er alles gibt, die verbrauchte Energie wieder auftanken muss. Da ein Spiel den Hund ebenso anstrengt – Kopfarbeit ist für ihn besonders anstrengend, da ungewohnt – beenden sie das Spiel, wann immer sie meinen sie müssten nun ruhen!

<<<Die Spaziergänge mit einem Greyhound sind geprägt durch seine innere Ruhe. Doch ist er immer aufmerksam, es entgeht ihm nichts. Ein Hase rennt los und der Grey zeigt im gleichen Moment seine gesamte Dynamik. So schnell, wie der Hetztrieb ihn in die Leine gehen lässt, so schnell beruhigt er sich aber auch wieder und läuft neben einem her, als wenn nichts geschehen wäre. Ganz ruhig geht er an der Leine den Weg an der Seite seines Menschen.
Kein anderes Tier hat meine Seele je so tief berührt wie ein Greyhound.

Es war unser Paulo, der mein Interesse für den Greyhound weckte. Eine graue Schnauze, schon 9 Jahre alt als er, völlig am Ende und in einem desolaten Zustand, zu uns kam. Nun ist er bereits 11 Jahre, hat sich prima erholt und freut sich seines Lebens. Seine Ängste schienen uns am Anfang unüberwindbar. Doch zusammen haben wir viel erreicht! Er lehrte mich so vieles, was ich niemals missen möchte. Paulo … er wird immer anhänglicher, von Tag zu Tag und er kann sooooo extra – stur sein, so verletzlich wenn er sich fürchtet ….

Alte Greys haben ein inniges Verhältnis zu ihren Menschen. Sie haben schlechte Zähne und brauchen viele Nickerchen, sie müssen mit ihren Kräften beim Spiel haushalten und das Laufen klappt auch nicht mehr so gut. Aber sie sind immer noch mit allen Sinnen bei der Sache und haben wunderschöne weise Gesichter. Sie blicken voller Zufriedenheit auf ihr Leben zurück und genießen das momentane in vollen Zügen, egal wo sie gerade sind und was sie erreicht haben. Sie zeigen jeden Tag aufs Neue, dass ihre Lebensfreude ungebrochen ist.
Mit ihren ausgeprägten Charaktereigenschaften, die sie so liebenswert machen, mit ihrer ansteckenden Ruhe, tun sie mir so gut ……………………….. ich kann nicht mehr ohne sie sein!!!
Die Älteren haben einen Blick, der einen einerseits an all das Leid erinnert, welches ihnen widerfahren ist. Aber andererseits fesseln sie den Betrachter oder Besitzer mit ihrem Wissen über ihre Vergangenheit und ihre Situation. ….. ja die Grauen …. das sind die BESTEN……sie sind so liebevoll, ruhig und dankbar. Sie genießen jeden Tag und jede Minute mit ihren Menschen. Manchmal kommt ihre Angst noch zum Vorschein, die sie doch schon fast vergessen hatten…..

tobiIm September 2009 kam dann ein junger 4 Jahre alter Greyhound zu uns, er sollte nur Zwischenstation bei uns machen, bis er sein neues Zuhause beziehen konnte …… aber er blieb und das ist gut so!!!

Mit seiner jungen, unbeschwerten Art hat er Paulo aus der Reserve gelockt, so dass er nun viel intensiver am Leben teilnimmt.Unser Jungspunt Tobias ist ein wunderbarer Greyhound, der mir damals, noch völlig verängstigt und zitternd von den irischen Tierschutzkollegen in die Hand gedrückt wurde – mit dem Worten: „Please, take care of him!“

Er war so dünn und hatte Angst vor Fremden, besonders vor Männern.
Die ersten Spaziergänge waren ihm suspekt und er wusste nicht was mit ihm geschah. Er erschreckte sich oft und fühlte sich unwohl. Unsere alte Galgo Espanol Hündin zeigte ihm, dass alles seine Richtigkeit hatte und Spaziergänge und andere Ausflüge toll sind. Er taute sehr schnell auf, um nun stolz an Paulos Seite zu stehen.

Er ist ein ganz besonderer, liebenswerter und anhänglicher Greyhound. Ich hab das Gefühl, dass er für jeden Tag und für unsere Liebe, die wir ihm schenken, unendlich dankbar ist. Er gibt sie tausendfach an uns zurück.

Er ist noch jung und wird die schlimmen Erlebnisse seines früheren Lebens in Irland bald vergessen haben. Seine immer forscher werdende Art zeigt es uns deutlich. Einige Dinge haben wir noch zu bewältigen, aber wir wissen, dass wir es gemeinsam schaffen werden. Noch wird es einige Zeit dauern bis er seine Vergangenheit ganz hinter sich lassen kann.

Diese Dankbarkeit und Liebe in den Augen eines Greyhounds ist mit Gold nicht aufzuwiegen.

Jeder, der sich für einen Greyhound entscheidet, wird uns Recht geben, sobald er sein Haus einmal mit so einem wunderbaren Wesen geteilt hat.

Wir wünschen unseren beiden Greyhounds Paulo und Tobias mit ihrer Galgo Espanol Freundin Luomi noch viele, viele schöne Jahre an unserer Seite.

Barbara & Boris Adomait

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