Er hatte mit 9 Monaten die erste neue Hüfte bekommen und nach einem halben Jahr die zweite. Leider war er sehr schwach und instabil, so dass er immer wieder neue Infektionen bekam und diese zehrten an ihm. Zudem hatte er eine lange unerkannte und nicht behandelte Bauchspeicheldrüsenunterfunktion. Ich bekam ihn mit 9 Monaten und massiven Durchfällen, die niemand vorher hatte abklären lassen. All das führte dazu, dass sein Lebensmut schwand und ich diesen herzensguten und liebevollen Hund am 26.11.2010 einschläfern lassen musste.
Bei mir wohnte aber noch Freyja, meine American-Stafforshire/Cocker Hündin, und ich wusste was passieren würde, wenn ich eines Tages ohne Odin nach Hause käme. Sie hatte mit knapp einem Jahr miterleben müssen, wie ihr Ziehpapa, der sie seit der 6 Woche aufgezogen hatte, starb.
Sie konnte den Verlust nicht verstehen und legte meine Wohnung in Schutt und Asche!
So überlegte ich, was ich tun könnte, wenn der Tag gekommen sei und mitten in diesen Gedanken rief mich Reinhard Baumgarten vom Podencoclub an.
Er erzählte mir, er habe einen Ex-Racer aus Irland und der von der Pflegestelle weg müsse. Er bot mir an, dass ich mir diesen Greyhound ansehen könne, da ich ja schon Erfahrung mit Windhunden hätte… Gut, ich fuhr also nach Erkrath und da stand er vor mir: Amigo!!! Ich hatte zwar Erfahrung mit einer Galga, aber mit einem Greyhound überhaupt nicht… „Egal“, dachte ich, „ das kriege ich hin und man lernt ja nie aus!“ Nach einem Spaziergang mit ihm, Odin und Freyja stieg der werte Herr ganz selbstverständlich in mein Auto ein und bewegte sich nicht mehr hinaus! Na ja, dann war die Nummer gelaufen und die Entscheidung, dass Amigo bei mir einzieht, war getroffen.
So kam ich also nach der Vorkontrolle zu meinem ersten Greyhound.
Amigo ist mit seinen 7 Jahren ein absolut lieber und souveräner Kerl. Ihn können außer einer Katze, Tauben, Eichhörnchen und anderen Kleintieren nichts und niemand aus der Ruhe bringen! Auch wenn Merlin und Freyja toben ist es ihm egal, er maßregelt die beiden zwischendurch, wenn es ihm zu bunt wird. Er stellt sich dann zwischen die beiden und es herrscht wieder etwas Ruhe. Er schmust für sein Leben gerne und stupst einen immer wieder an, wenn er meint, er bekommt zu wenige Kuscheleinheiten. Und verfressen ist er!!! Braten und Brötchen klauen kann er prima. Auch findet er selbst gejagte oder gammlige Vögel prima, die will er am liebsten quer fressen. Bääh!!
Aufgrund seiner Rennvergangenheit in Irland hat er ein paar gesundheitliche Probleme mitbekommen. Er hat hoch empfindliche Pfoten und viel zu lange Krallen, die sich nur unter Vollnarkose kürzen lassen, eine Schilddrüsenunterfunktion, welche aber mittlerweile gut eingestellt ist, und vor kurzem hat er Alabama rot durch gestanden.
Er liebt alle Menschen und Hunde um sich herum, und wenn er mir nicht hinterher schleicht, so liegt er auf seinem Bett und beobachtet von dort aus das Geschehen.
Merlin – Galgo Espanol
und wie kommt man an einen dritten Hund?…
….indem man auf dem Sommerfest einer Tierschutzorganisation ist und dort einen schwarzen Teufel Namens Merlin sieht!
Okay, von vorne:
Die Sache mit dem Sommerfest war die, dass ich ihn gesehen und ich mich direkt in ihn verliebt habe. Aber … es gab mehrere Interessenten für ihn und ich rechnete mir wenige Chancen aus, ihn zu bekommen. Zudem habe ich versucht mir die Sache mit der Vernunft einzureden…dritter Hund, die Kosten usw. Na ja, aber der Kerl ging mir nicht aus dem Kopf.
Und im Winter letzten Jahres traf man sich zu einem Windhundspaziergang in Krefeld, wo ich mit Amigo und Freyja hingefahren bin. Den Gedanken an Merlin hatte ich beiseite geschoben, da ich der Meinung war, dass er in seinem neuen Zuhause wäre. Er hatte wohl auch eins gefunden, aber da er besser Alf heißen sollte, kam er zurück, denn er findet Katzen richtig lecker. Aber die neuen Besitzer hingen doch an ihrer Katze und sie wollten nicht zulassen, dass Merlin sie frisst.
Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich ihn sah!!
Und als Heike und Babsy zu mir kamen und mich fragten, ob ich Merlin immer noch mögen würde und mir anboten, ihn als Pflegehund mitzunehmen, war ich erst einmal überrumpelt.
Also fuhr Merlin mit nach Düsseldorf und nahm dann zuhause erst einmal die Couch in Beschlag. Und die anderen beiden – die könnte man ja mal versuchen ein bisschen zu ärgern … was aber nicht so gut klappte, da Amigo das nicht zuließ und Freyja ihm die passende Antwort gab. Er lebte sich sehr schnell ein und als Babsy und Heike kamen, um zu sehen wie und wo er lebt, waren sie überrascht wie gut er sich gemacht hat! Also wurde aus der Pflegestelle eine Endstelle!
Und heute?
Merlin, Amigo und Freyja sind unzertrennlich geworden! Ich kann nicht nur mit einem weggehen, dann ist das Theater groß! Auf Gut Gruitersaap läuft Merlin frei, ohne Leine, und er kommt zurück! Dort tobt er mit Freyja und rennt sie regelmäßig über den Haufen. Amigo guckt sich derweil angeleint die Tiere des Bauernhofes an. Zu meinem Erstaunen macht keiner der beiden Anstalten Jagd auf Ziegen, Strauße oder Pferde zu machen. Na ja, Hühner, Katzen und Vögel reichen ja auch!
Merlin kann frech wie Rotz sein, aber genauso schmusig!
Er klaut gerne meine Schuhe, um auf ihnen herumzukauen, und wenn ich nicht so gut aufpassen würde, wäre ich Stammkunde in diversen Schuhläden. Essen klauen klappt auch prima, meistens zusammen mit Amigo. Bei Freyja ist er sich nicht so sicher, was sie ist: Hund oder Affe? Auf jeden Fall laust er sie mit Hingabe! Sie lässt es über sich ergehen, bis es ihr zu bunt wird und dann kriegt er das Wort zum Sonntag!
Die Entscheidung für die Bande werde ich nie bereuen, und ich wünsche mir noch viele Jahre mit ihnen!
Petra Schneider
Amigo „Black Dada“ (rechts) wurde aufgrund seiner schweren Erkrankungen „Alabama Rot“ und „Cushing“
am 26.01.2012 von seinem Leiden erlöst.