Viele Leute sind fasziniert von den Pferdestärken, im Hinblick auf Dynamik und Höchstgeschwindigkeit eines schnellen Autos, von Steiggeschwindigkeit und Manövrierbarkeit eines Kampfflugzeuges, oder den unzähligen gebrochenen Rekorden der letzten Olympischen Spiele.

Aber gibt es eine Grenze in athletischer Performance.

Nach mehr als 20 Jahren als Tierarzt für Greyhounds, bin ich beeindruckt von diesen spezialisierten Rennmaschinen und Athleten, die wir Greyhounds nennen. Deshalb dachte ich, sammle ich in diesem Artikel ein paar Statistiken über den Greyhound als ein Athlet und physiologisches Wunder für all diejenigen, die fasziniert sind von dieser liebenswerten und elitären Hunderasse.

Während der letzten 20 Jahre bis heute haben wir einen Einblick gewonnen, wie ein Greyhound als ein fein abgestimmter und gut angepasster Athlet funktioniert. Beginnend mit Dr. Ross Staaden in Perth, der Greyhounds auf einem schnellen Laufband rennen lies, um deren Kraft und Sauerstoffnutzung, Herzfrequenz und andere physiologische Kenngrößen zu messen, und weitergeführt durch Dr. Robert Gillette an der Alabama University der USA, der Ganglängen, Galoppmuster und Lastkräfte misst.

Die Statistiken unten erklären die Anpassung des Greyhounds an die Hochgeschwindigkeitsjagd.

Die Kennzahlen basieren auf einem durchschnittlichen Gewicht von 30 kg, dem Höchststand der Fitness und offensichtlicher Verletzungsfreiheit.

Energienutzung:

In den ersten 7.5 Sekunden eines 30 Sekunden-Rennens, verstoffwechselt ein Greyhound hohe Mengen der Kreatin- und Glycogen-Vorräte seiner Muskeln ohne Sauerstoff zu benötigen.

Er nutzt die Kreatin-Energie-Basis während der ersten 3.5 Sekunden der Beschleunigungsphase bis zur ersten Kurve einer Standardrennbahn.
Tatsächlich wendet ein Greyhound die Hälfte seiner gesamten Energie eines Rennens für die Beschleunigungsphase auf.
Dennoch werden überraschenderweise nur 6% ihrer gesamten täglichen Energie-Aufnahme gebraucht, um die Energieaufwendungen des Trainings bei Greyhounds oder auch Springpferden auszugleichen, die weniger als eine Minute für ein Rennen brauchen.

Beschleunigungsgeschwindigkeit:

Den Höhepunkt der Beschleunigung erreicht ein Greyhound mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h, während der ersten 30 Meter oder den ersten 6 Schrittlängen der Startboxen aus.
Das sind fast 20 Meter pro Sekunde während der ersten 250 m eines Rennens. Das einzige andere Tier, das schneller über eine kurze Distanz beschleunigen kann, ist der Gepard, der auf Geschwindigkeiten von 109 km/h, während der ersten 3 bis 4 Schritte vom Startpunkt aus, kommt.

Der Greyhound kann bei einem 500 m-Rennen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,45 Meter/Sekunde aufrechterhalten, welche sich auf etwa 14,6 Meter/Sekunde beim überqueren des Ziels verringert. Ein Vollblutrennpferd kann eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 49 km/h oder 13,6 Meter/Sekunde erreichen. Ein menschlicher Spitzensprinter kann etwa 40 km/h in einem 10-Sekunden-Sprint erreichen, etwa 11 Meter/Sekunde.

Die Muskeln eines Greyhound erzeugen 75-80% ihre Leistung von anaeroben Stoffwechselwegen während eines 30 Sekunden-Rennens.

Das Herz:

Die Arbeitsleistung eines Renn-Greyhound-Herzens steigt von 200 ml pro kg Körpergewicht pro Minute während einer Ruhephase auf über 1000 ml pro kg Körpergewicht pro Minute im vollen Lauf.

Ein Greyhound zirkuliert bis zu 15 Liter Blut durch den gesamten Körper bzw. die Hälfte seines eigenen Körpergewichtes in einem 30-Sekunden-Rennen. Ein Renngrey zirkuliert so sein gesamtes Blutvolumen von ca. 3,4 Litern 4 – 5 Mal während eines 30-Sekunden-Laufs.

Ein Grey-Herz wiegt zwischen 1,18 bis 1,73% des kompletten Körpergewichts eines Greyhounds. Das sind 270 bis 519 g bei einem 30kg schweren Greyhound, mehr als bei einem Rennpferd mit 1 – 1,3% des Körpergewichts.

Andere Hunderassen haben ein Herzgewicht von 0,77% des Körpergewichts, im Vergleich zum Menschen mit 0,5%. Ein durchschnittlicher 70 kg schwerer menschlicher Athlet hat eine Herzgröße vergleichbar mit einem 30kg schweren Grey, aber das Grey-Herz pumpt das Blut nahezu doppelt so schnell. Es schlägt bei einem Lauf 310 – 340 Mal pro Minute, im Vergleich zum Menschen mit 170 – 210 Schlägen die Minute.

Blutvolumen:

Ein gesunder Grey hat mit 11,4% das höchste Blutvolumen aller Athleten bezüglich ihrer Körpergröße. Ein Rennpferd 10,5%, ein menschlicher Sprinter 9,5% und eine normale Hunderasse 7,2%.
Ein Greyhound hat etwa 35 x 1012 rote Blutkörperchen in seinem Körper und produziert ca. 5 Mio. Ersatzblutkörperchen pro Sekunde in seinem Knochenmark und seiner Milz.
Ein gesunder Greyhound hat etwa 3 Liter Blut, bestehend aus 2 Litern roten Blutkörperchen, oder 6,6% seines Körpergewichts oder ein PCV von 60% seines Blutvolumens. Ein Rennpferd hat ein Blutvolumen von 55 Litern aber nur ein PCV von ca. 40% oder 4,4% des Körpergewichts.

Streckenkontakt:

Während eines Laufs berührt der Greyhound nur 25% der Rennstrecke pro Schrittlänge. Während dem Rest eines Schrittes fliegt der Greyhound bis das nächste Glied den Boden berührt.

Auf der Geraden trägt ein Grey das 2,26 fache seines Körpergewichts auf dem Kraft tragenden Vorderfuß, bei jedem Schritt ansteigend auf das 5 fache (oder auch 150kg) auf seinem linken Fuß, wenn er durch eine scharfe Kurve der Rennstrecke läuft.

Ein Grey hat eine Schrittlänge von etwa 5 Meter und macht etwa 4 Schritte pro Sekunde während der Anfangsbeschleunigung, absteigend auf 3,25 Schritte pro Sekunde auf der Zielgeraden, während jeder Fuß den Boden für nicht mehr als 0,11 Sekunden berührt.

Die Vorderläufe haben eine Distanz zum Boden von 1,23 Meter, die Hinterläufe von 2,45 Metern oder die doppelte Distanz im Vergleich zu den Vorderläufen.

Handgelenke/Gelenke:

Die Handgelenke der Vorderläufe halten einem Druck von 500 psi oder 20.000 Newton pro cm² während eines Laufes stand.

Die Handgelenke und unteren Fußstrukturen halten bis zu 150 kg Abwärtsdruck während eines Kurvenlaufes aus, welcher durch die Zentrifugalkraft im Verhältnis zur Geschwindigkeit eines Greys und dem Radius der Rennstrecke entsteht.

Atmung und Blutdruck:

Ein Greyhound zieht 60 bis 90 Liter Luft in 50 bis 90 Atemzügen in einem 30-Sekunden-Lauf. Er extrahiert dabei 1500 ml Sauerstoff aus der Luft, um die Energie in seinen Muskeln zu verstoffwechseln.

Während eines Laufs steigt der Blutdruck in der Lunge von 7 mm Druckeinheiten in der Ruhephase auf 40 mm Druckeinheiten während des Laufes. Ein Greyhound produziert etwa 100 kcal oder 100.000 Watt verbrauchter Energie während eines 30-Sekunden-Rennens. Genügend um 600 ml Wasser in 2 Minuten zum Kochen zu bringen.

Nach einem Rennen braucht die Darmfunktion etwa 30 Minuten um wieder Nahrung zu verdauen, aber das Immunsystem ist nach einem harten Lauf für ca. 30 bis 120 Minuten unterdrückt.
Der Belastungsstress der Fußknochen/Gelenke wird in 7 bis 10 Tagen nach einem Rennen verarbeitet.

Quelle:http://www.greyhound-data.com/knowledge … note=66291 (John Konkhe)
Quelle: http://www.info-hz.de/greyhound/viewtopic.php?f=51&t=354 (Übersetzung Bianca)

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