Eine Hepatozoonose ist beim Hund eine Erkrankung, die von parasitären Einzellern (Protozoen (Hepatozoon canis)) hervorgerufen wird.
Bei vielen Hunden verlaufen Hepatozoon-Infektionen völlig unauffällig.
Treten Symptome auf, so sind am häufigsten Fieber und Abmagerung beschrieben. Daneben werden bei den meisten Hunden reduziertes Allgemeinbefinden, generalisierter Muskelschwund, eine Überempfindlichkeit auf Berührungen, eitriger Augen- und Nasenausfluss und eine milde Blutarmut beobachtet. Die Überempfindlichkeit wird durch steife und nur widerwillige Bewegung, Verspannung in Hals und/oder Rumpf und teils hochgradigen Berührungsschmerz offensichtlich. Röntgenologisch können deutliche Knochenzubildungen auffällig sein. Diagnose: Bestimmte Faktoren (Junghund, Zeckenbefall, aus dem Ausland) in Kombination mit klinischen Symptomen (z. B. Abmagerung, Schmerzhaftigkeit, eitriger Augen- und Nasenausfluss) können auf eine Hepatozoonose hinweisen. Massiv erhöhte Leukozytenzahlen sind ebenfalls typisch für diese Reisekrankheit.
Die definitive Diagnose einer Hepatozoon-Infektion kann gestellt werden, wenn die Erreger in Blutausstrichen nachgewiesen werden. Eine andere Möglichkeit der Diagnose ist eine Muskelbiopsie. Einige Speziallabors bieten in jüngster Zeit eine PCR-Analyse (Nachweis der Erreger-DNA) an.
Hepatozoon-Erreger werden nicht so „einfach“ übertragen wie beispielsweise Ehrlichien und Babesien, da der Saugakt der Zecke nicht zu einer Übertragung führt, sondern die Zecke vom Hund gefressen werden muss.
Der Erreger kommt in Südeuropa, Afrika und Asien vor, so dass die Hepatozoonose in Mitteleuropa vor allem eine „Reisekrankheit“ ist. In den Sommermonaten kann die braune Hundezecke aber auch in Mitteleuropa vorkommen, in beheizten Räumen auch ganzjährig, so dass ein Infektionsrisiko auch hier besteht.
Hepatozoen befallen die weißen Blutkörperchen, sowie die Zellen der Milz, Leber, Muskulatur, Lungen und des Knochenmarks. In Geweben verursacht die Infektion eine eitrige Entzündung. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Wochen. Das klinische Bild ist unspezifisch. Zeichen der Allgemeininfektion sind Fieberschübe, Gewichtsabnahme und Lymphknotenschwellungen. Die Schleimhäute können aufgrund einer Anämie (Blutarmut) blass erscheinen. Durch Eindringen in die Darmschleimhaut kann es zu blutigen Durchfällen und Fressunlust kommen. In der Muskulatur treten Überempfindlichkeit vor allem in der Lendenregion, Muskelentzündungen, steifer Gang und Muskelschwund auf.
Für eine Hepatozoonose gibt es keine sichere Therapie.
Mittel der Wahl sind verschiedene Antiprotozoika, die jedoch allesamt keine anhaltende Besserung der Symptome bewirken, obwohl die Zahl der Parasiten im Blutausstrich meist reduziert wurde.
Bei den meisten Therapieversuchen kommt es zu Rückfällen.
Gegen die Muskelschmerzen können nicht-steroidale Antiphlogistika verwendet werden.
Glukokortikoide sind kontraindiziert.
Bei wenigen Hunden tritt eine vollständige Heilung mit Erregerelimination ein.
Die meisten Hunde zeigen nur eine zeitweilige Besserung mit Rezidiven und sterben innerhalb von durchschnittlich zwei Jahren nach der Diagnosestellung.
Quellen: http://www.wikipedia.de