Wir zitieren aus einem Bericht von Chris Joseph für den „Broward New Times Palm Beach“ vom 14.08.2015
Ein Greyhound im Mardi Gras Casino wurde positiv auf Kokain getestet, aber der Trainer kommt wohl wegen Fehlern in der Bürokratie der Glücksspielaufsicht „Division of Para-Mutuel Wagering“ davon.
Am 14. Dezember 2014 wurde von dem Greyhound Waylon Hambone kurz vor seinem Start beim neunten Rennen des Tages eine Urinprobe genommen. Er beendete das Rennen als Dritter.
In der Urinprobe fanden die Inspektoren Spuren von Benzoylecgonine — einem Metabolite des Kokains.
Laut eines Berichts vom Florida Department of Business and Professional Regulation haben Inspektoren einige Wochen später dem Trainer Brian J. Webb einen Besuch abgestattet, um ihn zum positiven Test auf die illegale Droge zu befragen.
Webb sagte den Inspektoren, dass er nicht wüsste, wie der Hund in Kontakt zu Kokain gekommen sei. Er behauptete, dass es auch keine Änderungen im Futter, in der Medikation oder der Vitaminabgabe im Rennstall Brindle Kennel in Hialeah, Florida, gegeben hätte.
Laut Webb hätten auch nur er selbst und zwei seiner Assistenten, Tyus Hall und Ghloam Quintero, Zugang zu den Hunden, und niemand wäre ermächtigt den Greyhounds Medizin dieser Art zu geben.
Bei der Befragung am nächsten Tag bestritten die beiden Waylon Hambone Drogen verabreicht zu haben. Beide bestritten auch Kenntnisse über illegale Drogen im Stall zu haben.
Um die lange Geschichte hier abzukürzen: Das Kapitel drei des Handbuches für Greyhound- Tierärzte
(Greyhound Veterinary Assistant Procedural Manual) verlangte zu dem Zeitpunkt das Nehmen einer Urinprobe NACH dem Rennen und eine sofortige Reaktion. Da die Probe aber VOR dem Rennen genommen wurde, durfte das Ergebnis nicht benutzt werden.
(Anmerkung: Bei den Rennen verändern sich die Blutwerte der Greyhounds immens und eventuell vorhandene Drogen werden abgebaut.)
Zwischenzeitlich wurde nun erkannt, dass die Vorgaben aus Kapitel 3 einfach falsch sind. Am 15. Juni diesen Jahres wurden die Regeln geändert. Proben können nun vor und nach den jeweiligen Rennen genommen werden.
Webbs Fall bleibt ungesühnt, da für diesen Fall die alten Regeln gelten, obwohl 20 weitere positive Tests aus den vergangenen Jahren vorliegen.
„Seit 2008 haben wir nun Beweise für 20 positive Kokaintests bei Greyhounds auf Rennbahnen in Florida”, sagte Carey Theil, Geschäftsführer von Grey2K der New Times. „Dies ist ein weiterer Grund, warum die kommerziellen Greyhound- Rennen beendet werden müssen.“
„Kokain ist ein gefährliches Narkotikum”, fügte Theil hinzu. „Und es ist somit eine signifikante Angelegenheit der Tiergesundheit.“
Laut vorliegenden Aufzeichnungen ist Webb bei der Aufsichtsbehörde kein Unbekannter. Am 24. März wurde er für einen nicht näher spezifizierten Fall vom 17. Dezember 2014 bestraft – 3 Tage nach dem positiven Test an Waylon Hambone.
Weitere Aufzeichnungen zeigen, dass Brian Webb vom Dubuque, Iowa, Greyhound Park im Jahr 2009 für 32 Tage wegen Verwendung von Obszönitäten, Androhung von Gewalt und einschüchterndem Verhalten gegen einen anderen Lizenznehmer suspendiert wurde.
In der Zwischenzeit kämpft Grey2K weiter für eine Entkopplung von Greyhound- Rennen und dem Casinobetrieb, ein Kampf, der von vielen Vasinos unterstützt wird.
Im Februar hatte sich der Abgeordnete Jared Moskowitz mit den Gesetzesmachern in Tallahassee getroffen, um eine entsprechende Gesetzesänderung zu diskutieren.
„Florida ist der größte Staat unter den sieben Staaten der USA, in denen es noch Greyhound- Rennen gibt”, sagte Moskowitz der New Times. „Das macht 60% der Rennen in den USA aus. Und wir haben gelernt, dass in der Zeit von Mai bis Dezember letzten Jahres 75 Hunde in Florida im Zuge von Greyhound- Rennen gestorben sind.”
Wie Moskowitz es sagt, in den meisten Fällen rennen die Greyhounds im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben. Und Fälle wie der von Waylon Hambone gehen wegen bürokratischer Regeln verloren.
In der Zwischenzeit wurde gerade einmal ein Gesetz verabschiedet, das von den Besitzern verlangt, dass sie Verletzungen der Greyhounds melden.