Greyhounds, Whippets und auch Galgos können sich beim ganz normalen Rennspiel oder bei einer
ungeplanten Jagd sehr leicht einen Muskelfaserriss zuziehen.
Da Greys, Whippets und auch Galgos über viel Muskulatur verfügen, gibt es also auch viele Stellen,
wo sie sich einen Muskelfaserriss zuziehen können.
Häufig betroffen ist der Gracilis – es ist der lange und starke Muskel an der Hinterhand, der innen
liegt.
Dieser Muskel wird stark beansprucht, wenn der Windhund beschleunigt.
Es ist ein sehr leistungsfähiger Muskel, der viel Belastung aushält. ABER er ist dadurch auch sehr
gefährdet anzureißen oder ganz abzureißen.
Man erkennt den Muskelfaserriss gut, wenn man sich in die Hocke hinter den Hund stellt.
Der geschädigte Muskel ist dann angeschwollen und der gesamte Bereich ist wesentlich dicker als der
Muskel der anderen Hinterhand.
Die Stelle ist oftmals am Anfang rötlich dunkel verfärbt und warm.
Eine mögliche Erstbehandlung könnte durch Arnica und Tensolvet zum Einreiben erfolgen.
Strenger Leinenzwang ist danach absolut notwendig, damit der Körper das Wundwasser, welches
sich durch die Verletzung bildet, absorbieren kann. Es ist eine Verletzung, die zwingend auskuriert
werden muss. Tierärzte verabreichen auch gern ein paar Tage ein Schmerzmittel.
Wenn diese Verletzung nicht völlig verheilt, wenn der Hund den Muskel das nächste mal wieder voll
beansprucht, reißen immer mehr Fasern in diesem Muskel, er vernarbt immer mehr und ist
irgendwann nur noch begrenzt oder gar nicht mehr fähig, sich zusammen zu ziehen.
Der Hund bekommt Probleme beim normalen Alltagsablauf.
Welche Muskelpartien können häufiger von einem Muskelfaserriss betroffen sein?
In der Regel kann jeder Muskel geschädigt werden. Dennoch findet man doch öfter folgende
Muskeln betroffen:
Man kann einen Muskelfaserriss auch mit Magnetfeldmatte, Blutegel und auch mit einer
Muskelaufbauspritze (dies sollte jedoch einem Fachmann überlassen werden) behandeln. Ebenso mit
Laser und Ultraschallwellen.
Muskelzerrung, Muskelfaserriss und ein Muskelabriss ist dieselbe Verletzung. Nur unterscheidet sie
sich in der Schwere der Verletzung. Während eine Muskelzerrung nur eine Überbeanspruchung des
Muskels ist, er wurde also über sein mögliches Maß hinaus überdehnt, ist ein Muskelfaserriss oder
ein Muskelabriss bereits eine schwere Verletzung des Muskelgewebes. Diese Faser wächst nicht
mehr zusammen.
Einen Muskelfaserriss kann man sich folgend vorstellen:
Es liegen ganz viele einzelne Fasern nebeneinander, die Gesamt gesehen dann den Muskel bilden.
Diese Fasern sind dazu da, den Muskel bei Belastung zusammen zu ziehen (oder je nach Muskel sich
zu dehnen), bei Entlastung wieder zu entspannen. Dadurch entsteht die Muskelkontraktion, die
Muskelbewegung.
Was ist ein Muskel bzw. wie wird er unterteilt:
Studien von Skelettmuskel-Faserstrukturen benennen drei Haupttypen von Muskelfasern, welche
wie folgt klassifiziert werden:
Langsame Fasern
Dieser Typ Muskelfaser weist eine langsame Kontraktionsgeschwindigkeit sowie eine extrem hohe
Ermüdungsresistenz auf.
Schnelle, ermüdungsresistente Fasern
Von den Fasern mit einer schnellen Kontraktionsgeschwindigkeit erhalten diese Muskelfasern die
Gewinnung ihrer Maximalkraft sogar nach einer hohen Anzahl von Kontraktionen aufrecht.
Schnell ermüdende Fasern
Dieser Typ Muskelfaser weist eine hohe Kontraktionsgeschwindigkeit sowie extreme Kraft auf, ist
jedoch nicht in der Lage, Kontraktionen für längere Dauer ohne Pause aufrecht zu erhalten.
Reißt eine oder mehrere dieser einzelnen Muskelfasern ab, so rollt diese sich nach oben zusammen.
Es entsteht ein Loch im Muskelgewebe. Man kann dieses Loch einige Zeit lang gut fühlen, wenn man
drüber tastet. Dieser Bereich vernarbt mit der Zeit, vernarbt, verwächst. Man fühlt eine abgerissene
Faser dann nur noch dort, wo sich die Faser aufgerollt hat. Es fühlt sich leicht rauh und knubbelig an.
Um eine Muskelverletzung zu vermeiden, sollte der Windhund daher vor dem Freilauf und Spiel
ausreichend warm gelaufen sein. Damit wird das Herz Kreislauf System und die Muskulatur auf die
folgende Belastung vorbereitet. Sie wird besser durchblutet was die Verletzungsanfälligkeit sinken
lässt.
Wichtig ist auch, nach der Belastung den Windhund wieder abzulaufen. Nur so kann sich der Hund
schneller regenerieren. Durch das Ablaufen werden die Stoffwechselprodukte, die im Muskel durch
die Bewegung erzeugt werden, besser abtransportiert. Man verhindert dadurch auch, dass sich die
Muskeln verhärten.
Geschrieben: Michaela Müller
Quellen: Netzathleten, qgbota.com, Charts von Mr.M. Thompson