Hallo,
jetzt ist Louis schon über ein halbes Jahr hier und der letzte Fall von „Ich gebe dich wieder zurück!!!“ ist Monate her. Wir sind zu einem Team zusammen gewachsen und auch andere sehen uns inzwischen als „Einheit“. Jaaa, Sie von ProGreyhound hatten recht, das passt schon so (auch wenn er die falsche Farbe hat ;)).
Ich dachte, es ist an der Zeit für einen Zwischenbericht, oder „Was ein Hund in einem halben Jahr lernen kann“: Menschen sind super! Die können schmusen, und verteilen Leckerli. Alle klasse. (Bisher reagieren auch fast alle Leute begeistert auf Louis.
Er läuft gute Werbung für die Rasse und ausgemusterte Renngreys. Weiche Bettchen, Decken und Kopfkissen sind toll. Mit einem Fleecepullover an den Rücken gekrault zu bekommen auch. Treppen gehen, hoch und runter.
Es half, die Stufen nach oben mit zunehmenden Mengen von Erdnussbutter zu bestreichen, bisschen klebrig, aber motivierend. Grundbegriffe wie Sitz, Platz, Halt, Bleib, Komm. Und „NEIN!“, großzügig angewendet auf „Küchenschubladen ausräumen“, „Schuhe zerkauen“, „Essen stehlen“, „in die Küche pinkeln“ oder gerne auch „Katzenhaufen fressen“.
Frauchen ist eine furchtbare Spaßbremse. An der Leine laufen, und zwar ohne das Frauchen durch die Gegend zu zerren oder sich selbst die Luft abzuschneiden. So gut, dass er sogar von den Leuten im Schäferhundeverein gelobt wird.
Es gibt Futter, regelmäßig, lecker, abwechslungsreich und reichlich. Es ist nicht notwendig, jeden Müll aufzustöbern und zu fressen. Macht sich bemerkbar in einem deutlich verbesserten „Nein!“ zu „guter Hund!“ Verhältnis.
Besonders Spaß macht es, ihm neues Obst und Gemüse anzubieten. Louis liebt alles, von der Birne bis zum Chinakohl.
Es ist noch ein wenig ungelenk und verhalten, aber hin und wieder tobt er tatsächlich mal mit anderen Hunden. Die seltsamen kleinen Wesen mit Schlappohren als „Hunde“ zu erkennen hat allerdings etwas gedauert.
Angebellt werden ist allerdings immer noch recht unheimlich, da versteckt man sich besser hinter Frauchen. S-Bahn fahren, sich in Restaurants benehmen, nur ins eigene Auto springen, vor dem Bäcker auf’s Frauchen warten.
Man kann ihn inzwischen durchaus auch mit in die Stadt nehmen. Vertrauen. Das Frauchen verlangt schon keine wilden Stunts, einfach mal mitgehen und schauen, was sie diesmal vorhat.
Vielleicht springt ja ein Apfel dabei raus. Naja, vielleicht nicht gerade, wenn sie Richtung Dusche geht, vorsichtshalber.
Sie kommt auch immer wieder zurück, wenn sie mal weg ist. Was er NICHT gelernt hat: Betteln. Die Idee, er könnte von meinem Essen etwas abbekommen kommt ihm gar nicht. Das darf gerne so bleiben.
Liebe Grüße von Louis und Frauchen