Tierschützer wollen den Export von Greyhounds nach Macau stoppen
Chinesische Tierschützer haben die australische Premierministerin Julia Gillard aufgefordert, den Export von Renn-Greyhounds nach Macau zu beenden. Die China Morning Post berichtet, dass die Anschuldigungen, die Tierschützer den Betreibern des „Canidrome“ (derzeit einzige offizielle Greyhoundrennbahn Asiens) vorwerfen, gewaltig sind: Die Hunde würden, nachdem sie für das Renngeschäft durch Krankheit oder Alter unbrauchbar geworden seien, einfach getötet.
Die in Macau ansässige Tierschutzorganisation „ANIMA“ bestätigt das, weist aber darauf hin, dass man ohne ein Chinesisches Tierschutzgesetz wenig für die Hunde ausrichten könne.
Mittlerweile hat sich eine regelrechte Allianz verschiedenster Tierschutzgruppen aus ganz China in der Petition an Julia Gillard geäußert. Hauptkritikpunkt ist, dass mindestens ein Greyhound pro Tag auf der Rennbahn in Macau getötet wird. Wenn die Hunde zwei bis drei Jahre alt sind, werden sie von Australien nach Macau exportiert, wo sie fortan im Canidrome vier Mal pro Woche ein Rennen absolvieren müssen. Hunde, die es fünf Mal hintereinander nicht schaffen, unter den ersten Drei ins Ziel zu laufen, werden kurzerhand mit einer tödlichen Injektion ermordet.
Berichten aus Hong Kong zufolge, wurden allein im letzten Jahr 383 aus Australien importierte Hunde im Canidrome getötet. Allein im März waren es 45 Greyhounds, denen eine tödliche Injektion verabreicht wurde. Ein weiteres Problem stellt das Rennreglement dar, in dem nicht vorgesehen ist, dass „verbrauchte“ Hunde als Haustiere zu vermitteln seien.
http://www.macaudailytimes.com.mo/macau/25950-Animal-groups-seek-ban-greyhound-exports-Macau.html
Ferner ist es aufgrund der Tollwut-Quarantäne-Bestimmungen sehr schwierig, die aussortierten Greyhounds in andere Länder zu schicken. Macau verfügt über kein brauchbares MRSA-Management, weshalb Impfungen im Ausland nicht anerkannt werden. Das führt dazu, dass die Tiere zunächst in Hong Kong in Quarantäne untergebracht werden müssen, wenn sie aus Macau ausreisen wollen.
Albano Martins, Vorsitzender von ANIMA, sagte der Macau Daily Times, dass erste Gespräche zu dieser Problematik mit den chinesischen Behörden stattgefunden hätten. „Die staatlichen Tierheime äußern sich besorgt über die Tötung von gesunden Hunden, die für die Rennen nicht mehr geeignet sind. Wir werden versuchen, einen Weg zu finden, diese Hunde in andere Länder zu schicken, damit sie dort als Haustiere vermittelt werden können. Aber dies ist ein sehr schwieriges Unterfangen, solange es in China noch kein Tierschutzgesetzt gibt.“
Macaus erste Tierschutzresolution stammt aus dem Jahr 2008 – ist aber immer noch nicht in Kraft getreten. In der Zwischenzeit regeln diverse Bestimmungen aus dem 19. Jahrhundert den Tierschutz in Macau. Derzeit kämpft Macau als „Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China“ ohnehin mit streunenden Hunden und versucht diese Problematik irgendwie in den Griff zu bekommen. Es wird daher nicht einfach sein, auch noch die Greyhounds in der Sonderverwaltungszone zu behalten. Nichtsdestotrotz schlägt Albanio Martins vor, dass sich die Tierheime auch weiterhin mit den Tierschutzgruppen zusammensetzen und man mit geeinten Kräften versucht, den Greyhounds die Chance auf ein zweites Leben zu geben.
Quelle: http://www.change.org/petitions/end-dog-racing-on-macau-nearly-400-dogs-killed-every-year (Petition)