The Irish Times - Freitag, 06. Mai 2011
Greyhound Board auf dem Weg zur Leitung des chinesischen Hunderennsports
CIARÁN HANCOCK, Wirtschaftskorrespondent
Das "Irish Greyhound Board" beantragt die Erlaubnis der Regierung, eine gesonderte internationale Abteilung zur Leitung der Windhunderennbahnen in China einzurichten.
Diese Bitte ist Teil einer ehrgeizigen Strategie, um eine alternative Einnahmequelle zu schaffen. Sie könnte Irlands Rennindustrie unterstützen, der das Geld in der Rezession knapp geworden ist.
Generaldirektor Adrian Neilan nennt der Irish Times eine Summe von 15 Mio. Euro als potenziell nötige Investition. Diese Summe wurde in einem Konsortium in London für das Projekt bestimmt.
Ein Vorschlag von Neilan beinhaltet den Aufbau von fünf Windhunderennbahnen in China. Diese Aufgabe soll von einer Abteilung des Staates übernommen werden.
Das Vorhaben beruht auf Verträgen mit einer Laufzeit von 25 Jahren und wurde bereits mit chinesischen Behörden diskutiert.
Das Board würde die Rennen, die Gastronomie, jegliche Wetten, Medien- und Sponsorenrechte kontrollieren wie auf den irischen Rennbahnen.
„Das ist eine ernst zu nehmende Alternative“, sagt Neilan. „Wir tun gut daran, unsere Methoden als Leitbild auf den chinesischen Markt zu übertragen.“
Vor ein paar Tagen ließ das Board seine Pläne fallen, Greyhounds nach China zu exportieren. Der Grund dafür war der Protest einiger Tierschutzgruppen, die sich Sorgen um das Schicksal der Tiere machten, deren Karriere im Rennsport beendet ist.
Anfangs hatte das Board angeboten, diese Tiere zurück nach Irland zu holen, aber dieser Vorschlag wurde ebenfalls fallen gelassen. Trotzdem will Adrian Neilan den Plan weiterverfolgen, Greyhound-Rennstadien in China zu betreiben. Er wird in den kommenden Wochen einen weiteren Vorschlag beim Landwirtschaftsministerium einreichen.
„Wir haben keinen Zweifel, dass dies eine Form der Unterhaltung ist, die sich verbreiten wird“, sagt Neilan.
Er schätzt den Betriebgewinn seiner chinesischen Rennbahnen auf 1 Mio. Euro im Jahr. Diesen Überschuss könnte das Greyhound Board abzweigen und damit die hiesige Rennindustrie unterstützen.
Das Board verzeichnete einen Überschuss von 2,7 Mio. Euro im letzten Jahr, aber dennoch gerieten die Finanzen durch die Rezession unter Druck.
Dieses Jahr wird das Board 11,4 Mio. Euro vom Horse Greyhound Fund erhalten, das vom Landwirtschaftsministerium verwaltet wird. Diese Summe lässt sich mit dem Zuschuss von 15,8 Mio. Euro aus dem Jahr 2008 vergleichen.
Zusätzlich sind die Besucherzahlen der Rennen über die letzten sechs Jahren fast um die Hälfte zurückgegangen. Sie fielen auf 800.000 im letzen Jahr.
Toto-Wetten, die vom Board geleitet werden, beliefen sich letztes Jahr auf 24,5 Mio. Euro. Diese Summe ist kaum halb so hoch wie der im Jahr 2005 verzeichnete Höchstwert von 51,3 Mio. Euro.
Es gibt eine deutliche Hürde, die zunächst vom Greyhound Board genommen werden muss - Wetten sind in China verboten (einzige Ausnahme: Macau).
Illegales Glücksspiel ist jedoch weit verbreitet. Mr Neilan teilte mit, dass „Pläne im Gange“ seien, diese Situation durch den Staat zu regulieren.
„Es entwickelt sich ein neuer Markt“, fügte er hinzu. „Wir sehen hier viele Möglichkeiten.“
Quelle: http://www.irishtimes.com/newspaper/frontpage/2011/0506/1224296281917.html