Quelle: http://www.greytexploitations.com/resources-and-reports/breeder-driven-out-by-sunday-express
22.07.11
Dank der Unterstützung und Veröffentlichung einer verdeckten Ermittlung auf der „ZigZag Puppy Farm and Kennels“ durch den Sunday Express, darf der größte Greyhound-Züchter in England – Charles Pickering – nicht länger kommerziell für die lizensierte Rennindustrie züchten.
Der Druck der öffentlichen Medien durch eine nationale Zeitung zwang das GBGB (Greyhound Board of Great Britain, Anm. d. Übers.), die seit drei Jahren laufende Untersuchung eilig abzuschließen und Pickering auszuschließen. Er hatte Dokumente gefälscht und konnte den Verbleib seiner Hunde zwischen Januar 2007 und Februar 2010 nicht belegen.
Zum Vergleich, 2009: (http://www.greytexploitations.com/greyhound-watch/the-fate-of-thousands-of-greyhound-pups)
Greyhound Watch benötigte nur wenige Monate, um eine gründliche Untersuchung abzuschließen, aus der hervor geht, dass Pickering zwischen Mai 2005 und Juni 2006 198 Welpen gezüchtet und registriert hat. Von diesen 198 jungen Hunden wurden nur 46 bei Rennen auf GBGB -Rennbahnen eingesetzt, der Verbleib von 152 Hunden – in nur diesem einen Jahr – ist nicht belegt.
Obwohl Greytexploitations Beweise ( http://www.greytexploitations.com/resources-and-reports/zigzag-stud-and-puppy-farm-suppliers-to-liverpool-university-a-the-racing-industry) für die Haltung der Hunde in Dreck und Unrat vorlegen konnte, versäumte das GBGB Pickering wegen Verstößen gegen den Tierschutz zu belangen. Ein formelles Angebot, die Videoaufnahmen und Fotos durch schriftliche oder mündliche Aussagen zu untermauern, wurde weder zur Kenntnis genommen, noch beantwortet. Auch die schlechte Verfassung der Hunde – die aus Pickerings Kennel gerettet wurden – wurde nicht untersucht.
Hunde wie Dexter – ein 5 Wochen alter Welpe – den Elkie Lonnkvist völlig abgemagert, mit akutem Durchfall und stark dehydriert übernahm.
Oder Rodney – ein 13 Monate alter Hund, der eine schwere Schädelverletzung, eine nur noch 7 cm kurze Rute, einen fehlenden Zeh und kreisförmige Wunden, wie von Zigarettenglut, aufwies.
Der erbärmliche Zustand dieser Hunde veranlasste Elkie zur Gründung der Bristol DAWG, und sie hat seither viele weitere, missbrauchte und verwahrloste Hunde, von Pickering und anderen Stellen, aufgepäppelt und in neue Zuhause vermittelt.
Eine offizielle Anfrage an das West Lindsay District Council (Bezirksamt, Anm. d. Übers.) blieb – mit Berufung auf mögliche strafrechtliche Ermittlungen - in den wichtigen Punkten unbeantwortet. Zweifellos wäre katastrophales Versagen hervorgehoben worden, nicht nur bei der Durchsetzung einer Lärmschutzverordnung, sondern auch bei der Genehmigung von Flächennutzung, Zuchtbetrieb und der Einhaltung des Tierschutzgesetzes.
Erstaunlicherweise hatte das West Lindsay District Council Pickering den Betrieb einer hoch kommerziellen Zuchtfarm für mindestens acht Jahre gestattet, obwohl die nötige Nutzungsgenehmigung und Zuchtlizenz nur für zwei Jahre – 2005 bis 2007 – gültig waren.
Ein online verfügbares Dokument lässt vermuten, dass dem Amt eigentlich nicht bewusst war, dass Pickering schon zwei Jahre in großen Umfang gezüchtet hatte, bevor dem Amt empfohlen wurde Maßnahmen zu ergreifen. (Link zum Dokument: http://committee.west-lindsey.gov.uk/comm_mins/documents/archive/PL/Reports/PL0051R.htm)
Obwohl dem West Lindsay District Council und der Rechtsabteilung des Lincolnshire County Council zahlreiche Beschwerden gemeldet wurden – sowohl vor, während, als auch nach der Untersuchung – wollte keine dieser Behörden die finanzielle oder rechtliche Verantwortung für das Wohlergehen von bis zu 180 Greyhounds übernehmen, und man zog es vor, weiter mit Pickering zusammen zu arbeiten.
Im Laufe der Jahre erreichten die RSPCA (Link: http://www.rspca.org.uk/home) viele Beschwerden und nach uns (dem Autor, Anm. d. Übers.) vorliegenden Informationen beschloss man dort das Unternehmen zu beobachten und eine interne Verbesserungs-Notiz zu erstellen. Ungeachtet dessen, lag es nicht in der Verantwortung der Tierschutzorganisation Pickering strafrechtlich zu belangen, die Durchsetzung des Tierschutzgesetzes ist Aufgabe der lokalen Behörden, mit den Befugnissen die ihnen durch das Parlament gegeben sind.
Auch das GBGB ist mitverantwortlich, da die Stewards beim Tätowieren der Welpen die entsetzlichen Zustände bemerken mussten.
Nun, mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung – was ist seither in den ZigZag-Kennels geschehen?
Kürzliche Videoaufnahmen zeigen, dass die meisten Ausläufe entfernt und die Verbliebenen überwuchert und verlassen sind. Die Schweineställe sind leer und nur eine handvoll Pferde sieht man grasen. Ein Pferdeunterstand und ein neuer Stall wurden gebaut. Das Feld mit den Welpen- und Schweinepferchen wurde eingeebnet, junge Bäume wurden gepflanzt und weitere Landschaftsgestaltung ist in Arbeit.
In Gedenken an die Hunderte, wenn nicht Tausende von Greyhounds, die weiterhin vermisst bleiben, und die vielen anderen, die entsetzliche Misshandlungen und Vernachlässigung in den ZigZag-Kennels und Zuchtstätten erdulden mussten, wurden Blumen niedergelegt.
Mögen die, die nun nicht länger unter uns sind, sanft in Frieden ruhen.