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Das Heulen der Hunde kann man hinter den hohen Betonwänden, die das Canidrome in Macau umschließen, hören. Obendrauf sind sie zusätzlich mit Stacheldraht gesichert. Dieser Rundkurs nahe der Grenze der früheren portugiesischen Kolonie zu China ist die einzige Greyhound-Rennbahn in Asien und wird von Tierschützern angegriffen, die die Eigentümer wegen ihrer Brutalität und Tötung der Hunde nach deren Ausmusterung anklagen.
Einige Greyhound-Rennbahnen betreiben aktive Programme zur Suche von neuen Zuhausen (Re-Homing Programme), aber die Diskussionen über ein eben solches für das Canidrome wurden, den Aussagen der Tierschutzorganisation ANIMA in Macau zufolge, aufgrund von fehlendem Vertrauen abgebrochen.
Das Canidrome,wurde 1930 im Norden von Macau, dem Schwerpunkt der Glücksspielindustrie in China, gebaut. In den Rennnächten werden die sechs Hunde von livrierten Männern unter Flutlicht in das nahezu leere Stadion gebracht. Die Hunde zerren an ihren Leinen und koten auf die Strecke bevor sie in die Startbox gestoßen werden.
Das Wimmern der eingesperrten Hunde wird immer lauter. Dann schießt der mechanische Köder heraus und die Hunde werden losgelassen. Sie stürzen die Bahn mit erstaunlicher Geschwindigkeit hinunter. Und schon ist das schlimme Rennen vorbei und die Hunde werden weggebracht – vielleicht zur Tötung.
"Es gibt Berichte von Tierschutzgruppen wonach viele der Besitzer die Hunde rein als eine Investition sehen, so dass sie im Falle einer Verletzung des Hundes, für die Folgekosten nicht aufkommen wollen“, sagte einer der Akteure, der aufgrund des Verbotes durch seinen Chef mit jemandem darüber zu reden, seinen Namen nicht nennen will. "So werden die Hunde einfach getötet.“
Niemand vom Canidrome will reden, weder Mitarbeiter noch das Management. Dieser Akteur, ein erfahrener Mitarbeiter, glaubt, dass die Hunde, nach denen er sieht, „glücklich“ sind. Aber mehr möchte er nicht sagen, da er um seinen Arbeitsplatz fürchtet.
Eine Studie der Tierschutzgruppe Grey2K – die Projekte zur Rettung von Greyhounds in den USA unterhält – schätzt, dass im Jahre 2010 383 Hunde in Macau getötet wurden. Die Presse in Macau hat berichtet, dass Choi U Fai, zuständig in Macau für kommunale und zivile Angelegenheiten, über die Tötung von 30 Hunden pro Monat sprach.
Grey2K teilte mit, dass ihre Analyse der Daten vom Canidrome ergeben hat, dass 302 Greyhounds während einem Zeitraum von 10 Wochen verletzt wurden, wobei einige mehrere Verletzungen wie gebrochene Gliedmaßen erlitten. Ein sechstel dieser Hunde wurde “zur Ausmusterung vorgeschlagen”, was Grey2K dahingehend interpretiert, dass sie getötet wurden.
"Es ist ein Einbahn-Todesurteil”, sagte Charmaine Settle von Grey2K, nachdem sie das Canidrome im letzten November besucht hatte. Ein Hund muss nur in drei aufeinanderfolgenden Rennen ohne Platzierung sein, bevor er getötet wird, eine Tatsache, die vom Canidrome verleugnet wird.
Albano Martins von Anima hoffte, dass er damit beginnen könnte, neue Zuhause für die ausrangierten Greyhounds zu finden. Aber selbst wenn die Besitzer überzeugt werden können, ihre Hunde in ein neues Zuhause vermitteln zu lassen, statt sie zu töten, beginnen seine Probleme nun erst recht.
Macau ist eine übervölkerte, überentwickelte Enklave mit großen Glücksspielkomplexen. Es hat eine ständig wechselnde Bevölkerung aus chinesischen Touristen, Risikospielern mit hohen Einsätzen und ausländischen Arbeitskräften aus Südostasien – mit wenig Zeit oder Platz, um ein Haustier halten zu können.
"Macau und Anima können eine solch große Menge an Hunden nicht aufnehmen. Und Macau ist ein solch kleiner Fleck mit keinerlei Tierschutzgesetzgebung – wir fürchten uns, sie bei uns uns zu haben“, sagte Martins. Er bedrängt die Regierung von Macau seit 2003 die Tiere zu schützen.
Dank der schauerlichen Veröffentlichungen, die das Canidrome anklagen, sieht sich das Management dort auch dem Druck aus Australien ausgesetzt, wo die meisten der 360 Hunde, die jeses Jahr importiert werden, herkommen.
Die australische Abteilung von Animals Asia drängt Canberra, den Export von Greyhounds zu verbieten. Viele argumentieren, dass die einzige Lösung, die Beendigung der Rennen ist. "Jederman in Macau ist in einer peinlichen Lage“, sagte Martins, der gerne Besitzer in der Enklave treffen möchte, allerdings nicht auf der Rennbahn. Er sagte, dass er es nicht ertragen kann, dorthin zu gehen und die Hunde heulen zu hören.
Übersetzung: Hey W.