Anmerkung:
Greyhounds verlieren nicht nur auf der Rennbahn ihr Leben. Auch der Transport vom Zwinger dorthin oder zurück birgt seine Gefahren, wie der nachfolgende Artikel belegt. Hier liest man einmal mehr, welchen Stellenwert das „Sportgerät“ Greyhound in diesem Geschäft hat – er rechnet sich nur in Preisgeldern und im Verkaufswert.
Geschrieben von Kevin Pitstock, Editor & Australian Greyhound Racing Expert Contributor
Freitag 5. Oktober 2012
Nach einer erfolgreichen Greyhound-Renn-Nacht im Angle Park in Südaustralien, mit Ausscheidungsrennen für den Adelaide Cup 2012, sind einige der Finalisten aus der Gruppe 1 und ihr Co-Trainer George Dailly und Helfer Carl, in den frühen Morgenstunden in einen tragischen Autounfall verwickelt worden.
Bei dem Unfall wurden einige Greyhounds verletzt und auch George und Carl mussten verletzt ins Krankenhaus. Diese Verletzungen werden als weniger schwer gesehen, aber George hat wohl einige gebrochene Rippen davongetragen.
Ein Greyhound ist bei diesem Unfall ums Leben gekommen. Big Black Mac, der sich durch den Sieg des ersten Rennens in 29,66 Sekunden für das mit 175.000 $ dotierte Finalrennen des Adelaide Cup qualifiziert hatte, ist nach Angaben der Polizei bei dem Unfall ums Leben gekommen.
Big Black Mac war mit 6 Siegen bei 11 Rennen ein sehr viel versprechender junger Greyhound. In seiner jungen Karriere hatte er bereits über 25.000 $ gewonnen, seine beste Zeit wurde in Sandown mit 29,59 Sekunden gemessen. Er wäre im Dezember zwei Jahre alt geworden.
Lektra Ottens wird als vermisst gemeldet. Sie ist in Panik vom Unfallort geflohen. Die Polizei bestätigte, dass lokale Freiwillige immer noch die Gegend nach dem vermissten Greyhound absuchen.
Es ist bekannt, dass vierzehn Greyhounds an Bord waren, als der Unfall passierte. Sie alle sind in der letzten Nacht für ihre Trainerin Andrea Dailly gestartet. Es wird berichtet, dass mehrere Greyhounds stark herumgeschleudert wurden und es wird befürchtet, dass viele von ihnen vielfältige Verletzungen davongetragen haben, bis zum jetzigen Zeitpunkt wird nur der Tod eines Greyhounds bestätigt.
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass ein Tierarzt am Unfallort ist und die Greyhounds untersucht und behandelt.
Unter den Hunden an Bord war auch Heston Bale, der nominelle Favorit für das Abschlussrennen des Adelaide Cup, nachdem er für das Rennen für Box 1 gesetzt wurde. Er hat bisher fast 100.000 $ Preisgelder gewonnen. Der hoch dotierte Greyhound und SA Derby Sieger Spud Regis, ein weiterer Sieger der Vorläufe zum Adelaide Cup, war auch an Bord als sich der Unfall ereignete.
Alles in allem haben die Greyhounds, die in den Unfall verwickelt waren, bereits Preisgelder in Höhe von 450.000 $ gewonnen, wohingegen ihr wahrer Wert durch die zu erwartenden Gewinne von Heston Bale und Spud Regis ein Vielfaches betragen dürfte.
Dyna Lowell und Dyna Morris, die zusammen beim Traralgon Cup 2012 angetreten waren, waren beide in den Unfall verwickelt. Sie haben bereits Preisgelder in Höhe von 131.000 $ und 130.000 $ gewonnen.
Der Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden, während George Dailly schlief und Carl am Steuer saß, ungefähr 10 km östlich von Nhill nahe der kleinen ländlichen Stadt Kiata auf halbem Weg zwischen der südaustralischen Grenze und Horsham.
Ein Sprecher der Polizei von Victoria bestätigte, dass der Transporter von Daillys mit 14 Greyhounds in östliche Richtung unterwegs war, als er gegen 3:45 Uhr am Morgen von der Straße abkam, eine Zaun und eine leere Pferdekoppel durchbrach, bevor er vor der nach Westen gerichteten Veranda und Wand eines Hauses zum Stehen kam, in dem eine weibliche und eine männliche Person schliefen. Beide Hausbewohner blieben unverletzt, obgleich gesagt wird, dass sie durch den Aufprall aus ihren Betten geschleudert wurden.
Glücklicherweise wurden keine Menschen bei dem Unfall schwerer verletzt und der einzig schwere Fall betrifft den Greyhound Big Black Mac, obwohl es starke Bedenken bezüglich dem Schicksal von Lektra Ottens und der Rennkarriere vieler der verletzten Hunde gibt. Laut Quellenangaben aus der Nähe des Dailly Zwingers werden wohl weder Spud Regis noch Heston Bale nach Adelaide zurückkehren, um an dem, mit 175.000 $ dotieren Finale, teilzunehmen.
Bei dem Unfall entstand am F250 Truck von Dailly, sowie an ihrem aus den USA importierter teuren Anhänger, der bis zu 16 Greyhounds aufnehmen kann, Totalschaden.
Die Daillys Greyhounds waren gerade auf dem Weg zurück zu ihrem Basistrainingsgelände Anakie, nachdem sie durch Big Black Mac, Heston Bale und Spud Regis drei Rennen mit gesamt 175.000 $ Preisgeldern im Adelaide Cup Vorlauf gewonnen und sich alle für das Finale qualifiziert hatten. Die Daillys haben bei den acht Rennen weitere fünf Hunde mit Platzierungen verzeichnen können.
Buchmacher, wie z.B. TAB Sportsbet haben mit Hinsicht auf den Unfall alle Wetten für das Adelaide Cup Finale ausgesetzt.
GRSA hat bereits bestätigt, dass der von Angela Langton trainierte Hund Quo Vadis, die Position des schwer verletzten Big Black Mac im Finale einnehmen wird und weitere Ankündigungen werden folgen, sobald mehr über das Schicksal der anderen Hunde bekannt wird.
George Daillys Bruder Tom befindet sich momentan auf dem Weg ins Krankenhaus von Horsham, um George und Carl beizustehen und die verbliebenen Greyhounds aufzunehmen.
Dieser tragische Unfall ereignet sich gerade in der Nacht, nachdem die Greyhoundtrainer Steve und Heather Collins aus Victoria einen ähnlichen Verlust erlitten hatten. In der Nähe von Geelong kam der Helfer Jay auf seinem Weg zurück von Warrnambool von der Straße ab und die Greyhounds wurden im Anhänger herumgewirbelt. Dies hatte zur Folge, dass einige Hunde, unter ihnen Sisco Diamond, starben und Lektra Ice vom Unfallort flüchtete.
Sowohl die Daillys, als auch die Collins sind anerkannte Greyhound Trainer aus Victoria, die für die großen Greyhound Züchter und Besitzer, die Wheelers und die Lenehans, Hunde trainieren.
UPDATE – 6.10.2012
Berichten aus dem Zwinger der Daillys zufolge geht es den beiden Hunden Spud Regis und Heston Bale nach dem Unfall den Umständen entsprechend gut und beide werden in der nächsten Woche zum Gruppe 1 Finale des Adelaide Cup in Adelaide erwartet. Lektra Ottens bleibt in der Gegend um Wimmera verschollen, weitere Greyhoundopfer wurden nicht gemeldet.
Übersetzung: Hey W.
Quelle: http://www.australianracinggreyhound.com/