Die Vereinigung der irischen Greyhoundbesitzer und -züchter hat zur Debatte aufgerufen, wie man die Rennindustrie vor dem Aussterben retten könnte.
Als das Fundament der Greyhound Industrie und als größte Interessengruppe müsse die G.O.B.A. sicherstellen, von der IGB Zentrale beachtet zu werden, auch bei IGB Sitzungen und beim Minister für Landwirtschaft. Es wird zur Einigkeit aufgerufen.
Alle Verbände, sowohl etablierte als auch neue, werden gebeten, zwei Delegierte zu benennen, die an einer Sitzung des Verbandes Anfang März teilnehmen. Bei diesem Treffen soll ein Komitee aus je zwei Delegierten eines jeden Verbandes gebildet werden. Dieses Komitee trifft sich regelmäßig, um über die zukünftige Politik des Verbandes zu entscheiden.
Auf diese Weise bekommt jeder Verband die gleichen Informationen über politische Entscheidungen.
Die Föderation wird durch alle G.O.B.A. Mitglieder und deren lokale Vereinigungen geführt werden.
Der IGOBF wird in der Lage sein, Einsicht in die Absichten des IGB zu nehmen und dafür sorgen können, dass vor der Einführung neuer Regeln, Vorschriften und Richtlinien Rücksprache mit der G.O.B.A. genommen wird, welche wiederum Auswirkungen auf die Branche / die Existenzsicherung / den Sport haben wird. So werden die Industrie und der Lebensunterhalt von Züchtern und Trainern gesichert - der Sport bleibt erhalten. Es braucht ein wenig Zeit und Fachkenntnis, diese Branche wieder auf die Beine zu bekommen, damit sie wieder aufblüht.
Der Verband der Greyhoundzüchter (G.O.B.A.) in Irland prangert Missmanagement des IGB an
Die Lage der Greyhound Industrie in Irland lässt sich am besten anhand verschiedener Zahlen beschreiben, die die Geschäftsentwicklung seit dem Jahre 2007 widerspiegeln.
In dem Zeitraum sind die Preisgelder von 12 auf 4,9 Mio. Euro gefallen, was einen prozentualen Verlust von ca. 60% bedeutet. Im gleichen Zeitraum sind die Preisgelder bei Pferderennen um „nur“ 26% gefallen.
Dramatisch sieht es beim Gesamtumsatz der Wetten aus. Wurden im Jahre 2007 noch 48 Mio. Euro eingenommen, so waren es im Jahre 2011 nur noch die Hälfte, nämlich 24 Mio. Euro.
Die Umsätze auf Pferdewetten fielen im gleichen Zeitraum von 54 Mio. auf 45 Mio. Euro.
Auch die Besucherzahlen ließen dramatisch nach. Besuchten im Jahr 2007 noch ca. 1,28 Mio. Menschen die ca. 40 Rennen pro Woche, wurden im Jahr 2011 noch gerade einmal 750.000 Besucher gezählt.
Der Züchterverband, der nach Angaben des CEO Adrian Neilan 244 Mio. Euro investiert hat, macht die staatliche Intervention für die Rückgänge und das Missmanagement rund um den Bau neuer Stadien, falsche Investitionen und zu hohe Ausgaben, verantwortlich. Trotz jährlicher 11 Mio. Euro Zuschüssen aus Steuergeldern, gegenüber den angeblichen 244 Mio. durch die Züchter, wird das Renngeschäft in Irland ausschließlich von Stellen gemanagt, die vom Staat bestellt sind.
Statt geplanter und angekündigter Gewinne machte der Verband im Jahr 2010 einen Verlust von über 11 Mio. Euro, im Jahr 2011 waren es immerhin noch 9,6 Mio. Euro Defizit.
Allerdings fielen auch die Kosten von 3,2 Mio Euro im Jahr 2006 auf 1,5 Mio. Euro im Jahr 2010.
Beachtlich dagegen die Ausgaben für den Retired Greyhound Trust, also die Aufwendung für die Vermittlung ausrangierter Tiere. Hier sanken die Ausgaben von knapp unter 200.000 Euro im Jahr 2006, auf 150.000 Euro im Jahr 2010.
Der Züchterverband vergleicht seine Leistungen, von der Größe her, mit dem australischen Bundesstaat Victoria. Dort werden pro Woche 17 Rennen – gegenüber 40 in Irland – abgehalten.
Das Preisgeld dort stieg von 2007 um 57% auf 28,5 Mio. Euro, wohingegen es in Irland im gleichen Zeitraum um 59% auf 5 Mio. Euro sank.
Das Beispiel Victoria, wo die Züchter an der Gestaltung der Industrie mitbeteiligt sind, wünscht sich der irische Verband zum Vorbild. Er ruft seine Mitglieder auf, gegen die Vormachtstellung des Staates zu opponieren und mindestens um einen Sitz im Verband zu kämpfen.
Letztendlich wird hier viel geredet und diskutiert, auch im Forum der Greyhound Data – „Schön wäre wenn, aber... „ - „..früher war alles besser...“ - „..wenn der nicht wäre – dann wäre es so und so..“ und so weiter und so fort.
Ob sich hieraus ein Konzept ergibt oder die G.O.B.A. überhaupt Mitspracherechte erhält, sei erst einmal dahin gestellt.
Die lange Liste der vermeidlichen Verfehlungen des Verbandes wollen wir an dieser Stelle nicht noch einmal aufzeigen, da dies bereits in anderen Berichten hinlänglich geschehen ist, etwa durch diesen Artikel:
http://www.progreyhound.de/neuigkeiten/2012/120815_2/content.shtml
Die Zusammenkunft der G.O.B.A. lässt uns das wahre Ausmaß erahnen, wie schlecht es um die Rennindustrie steht. Wir kämpfen weiterhin mit den anderen Tierschutzorganisationen um deren Niedergang und die Rettung der Greyhounds aus diesem Teufelskreis von Tod und Folter!
Ihr ProGreyhoundteam
Lesen Sie mehr (englisch) in diesen Berichten (1)
Lesen Sie mehr (englisch) in diesen Berichten (2)
Zusammenfassung: Hey W. u. Adomait B.
Quelle: GOBA