Hundeimporte zur umstrittenen Rennbahn in Macao sind eingebrochen
Tierschutzgruppen hoffen, dass die umstrittene Anlage aufgrund des Trends bald geschlossen wird.
Sonntag, 6. Oktober 2013 [Updated: 3:55AM]
Von Simon Parry
Greyhounds werden in Macao ausgeführt. Foto: Red Door News
Die Zahl der importierten Greyhounds für die Hunderennbahn in Macao ist in diesem Jahr dramatisch zurückgegangen, womit Spekulationen geschürt werden, dass der Betrieb dort bald eingestellt wird.
In den acht Monaten bis Ende August wurden nur 110 Greyhounds importiert. In den ersten Monaten des letzten Jahres waren es noch 248, und 228 in den ersten acht Monaten des Jahres 2011. Diese Zahlen stammen vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umweltschutz aus Hong Kong.
Alle Greyhounds auf der Rennbahn – im Moment sind es ungefähr 800 – sind von Australien über Hong Kong importiert worden. Insgesamt wurden letztes Jahr 378 Hunde nach Macao importiert, um dort die durch Injektionen getöteten Hunde, die nicht mehr für Rennen geeignet waren, zu ersetzen.
Tierschutzgruppen kämpfen für die Schließung des Canidromes, da dort alle Hunde, nach ihrer kurzen Rennkarriere getötet werden, was meist 2 bis 3 Jahren nach ihrem Eintreffen in Macao der Fall ist. Ca. 30 Hunde werden dort jeden Monat getötet. Die Rennbahn hat wiederholt Appelle schroff abgewiesen, in denen gebeten wurde Greyhounds nach dem Ende ihrer Rennlaufbahn als Haustiere nach Macao oder Hong Kong zu vermitteln.
Eine internationale Kampagne von Tierschutzgruppen mit dem Ziel, das Canidrome zu schließen, wurde nach der Veröffentlichung einer Untersuchung durch das Post Magazine im Jahr 20122 gestartet.
Nahezu alle Hunde sind gesund und nur fünf bis sechs Jahre alt, wenn sie getötet werden. Dies geschieht üblicherweise, wenn sie nicht innerhalb von drei aufeinander folgenden Rennen mindestens einen der ersten beiden Plätze erreichen.
Das Canidrome hat auf Anfragen zur Kommentierung nicht geantwortet. Tierschutzgruppen dagegen hoffen, dass der Trend, weniger Hunde zu importieren, ein Zeichen für die Schließung der Anlage, bereits vor dem Ende des Mietvertrages im Jahre 2015, ist.
Greyhounds werden nach ihrer Ankunft aus Australien für bis zu HK$50,000 (~ 5.000 Euro) an private Halter verkauft, verlassen das Canidrome aber nie wieder.
(Anmerkung des Übersetzers: Die Tiere werden als reines Investitionsgut gekauft, mit dem Ziel einen möglichst hohen Gewinn durch Siegprämien zu erzielen. Bleiben diese aus, bzw. übersteigen die Kosten die Einnahmen, werden die Tiere getötet, ohne jede Chance auf Vermittlung, egal ob sie gesund sind oder nicht.)
Sowohl die australische Regierung wie auch die Greyhound- Renn- Organisation haben jede Kenntnis über den Rückgang der Hundeexporte nach Macao im letzten Jahr verleugnet.
Auf die Frage ob irgendwelche Einschränkungen auf die Exporte bekannt seien, sagte ein Sprecher der australischen Regierung: "Das Landwirtschaftsministerium weiß hiervon nichts, und wir können es uns auch nicht vorstellen."
Craig Taberner, Geschäftsführer von Greyhounds Australasia, sagte in einer Email-Antwort: "Ich war in Urlaub und habe keine Informationen über die Zahlen, auf die Sie sich beziehen. Ich kann nicht darüber spekulieren warum die Nachfrage nach Greyhounds aus Australien in Macao zurückgegangen ist."
Greyhounds Australasia hat Tierschutzgruppen mitgeteilt, dass man besorgt über die Behandlung der Hunde im Canidrome sei, man sich aber bis jetzt Appellen für einen Exportstopp in diese Stadt widersetzt habe.
Carey Theil, ausführender Direktor von GREY2K USA, die auf die Schließung der Arena drängt, sagte: "Mit einer so geringen Zahl importierter Hunde wächst unsere Hoffnung, dass das Canidrome nicht mehr lange bestehen bleibt."
Dieser Artikel erschien in der South China Morning Post, weil die Importe auf Macaos Rennbahn stark zurückgegangen sind.
Quelle: http://www.scmp.com/news/hong-kong/article/1325404/dog-imports-controversial-macau-track-see-big-drop