Die erste Kurve ist oft auch die Letzte
Egal, wie gute manche Greyhounds behandelt werden, sie sind auf der Rennbahn immer der Verletzungsgefahr ausgesetzt
Sind Greyhound- Rennen falsch?
Bitte lesen Sie den folgenden Text und treffen Sie ihre Entscheidung!
Wir bekommen oft eine ganze Menge unterschiedlicher Fragen von Wissbegierigen gestellt, deshalb haben wir folgend einmal die häufigsten Fragen und Antworten für all diejenigen aufgeschrieben, die sich noch keine Meinung zu der eingangs gestellten Frage gebildet haben.
Die meisten Leute gehen auf die Rennbahn, nur um etwas Spaß zu haben. Einige haben überhaupt keine Beziehung zu dem, was sie dadurch unterstützen. Wieder anderen ist es vollkommen egal.
Wir denken, dass Sie zu denjenigen gehören, die gerne die Wahrheit wissen, andernfalls hätten Sie ja kaum bis hierhin gelesen.
F)
Greyhounds sind intelligente Tiere und hervorragende Begleiter. Ein Grey will sich an Ihre Seite kuscheln und Ihnen seine Zuneigung zeigen, so wie jede andere Hunderasse, warum werden sie dann als Viehbestand geführt und nicht wie andere Haushunde?
A)
Greyhounds werden speziell für die Rennindustrie und nicht als Haustiere gezüchtet. Sie sind die Antriebsräder der Industrie und der Wert ihres Lebens kann nicht mit den Profiten, die in der Rennindustrie erwirtschaftet werden, konkurrieren. Weil nur die Besten gefragt sind, werden Unmengen an Greyhounds gezüchtet und dann aussortiert. Und die, die es nicht schaffen, werden als Abfallprodukte der Tierkörperverwertung übergeben.
F)
Was ist ein Knackersyard?
A)
Ein ‘Knackersyard’ (übersetzt der Abdeckplatz (Abdeckerei, Kadaverbeseitigungsanstalt, Tierkörperverwertungsanstalt)) ist der Platz, wohin Greyhounds (Viehbestand) von ihren Besitzern/Trainern gebracht werden, damit sie auf legale und 'ökonomische' Weise beseitigt werden. Anders als die menschlichere Art der Euthanasie, wie sie von den Tierärzten praktiziert wird, werden sie hier mithilfe eines Bolzenschussgerätes getötet, einfach nur, weil es billiger ist als beim Tierarzt. Greyhounds und Pferde werden als Viehbestand behandelt, wenn ihre Karriere vorüber ist. Ein großer Teil schafft es noch nicht einmal in die Wettbewerbe, weil sie als ungeeignet für diesen Zweck angesehen werden. Sie sind jung und unschuldig, aber weil sie nicht die von den Gewinnmachern erwartete Leistung erbringen, ist ihr grimmiges Ende oft unvermeidlich und ohne Zögern wird für den Tod durch einen Bolzenschuss in den Kopf entschieden. Niemand sieht ihre Schmerzen, und ihr Leid bleibt daher unbeachtet. Für viele Menschen ist es einfacher, die Tatsache als nicht existierend zu verleugnen.
Ja, dieser Horror existiert wirklich und Hunde leiden weiterhin in Stille. Viele Greyhounds haben ihre Kameraden sterben sehen und jeder Hund, der gezwungen wird den Terror mitzuerleben und zu sehen, wie sein Zwingernachbar herzlos abgeschlachtet wird, kann sich denken, dass er der nächste in der Reihe sein wird.
Ein sehr blutiges und traumatisches Ende, nur weil sie als Unterhaltungsobjekt nicht geeignet erscheinen.
Der ungeübte/nicht lizenzierte Schütze
Man meint, dass eine Kugel in den Kopf einen schnellen Tot bewirkt. Dem ist nicht so, denn der Bolzen bietet viele Möglichkeiten der falschen Anwendung. Trifft der Bolzen nicht richtig, weil der Schütze ungeübt/nicht lizenziert ist, oder weil das Schussgerät einen Fehler hat, so trägt der unschuldige Hund die Folgen. Dies sind die Folgen aus einem Gesetz, das die Tötung von Greyhounds durch unmenschliche Bolzenschussgeräte erlaubt. Traurigerweise erlaubt das zuständige Ministerium (Defra - Department for Environment, Food and Rural Affairs) jeder ungeübten/nicht lizenzierten Person die Nutzung eines solchen Gerätes und dies in einem Land, dass sich für seine Tierliebe und seine ausgezeichneten Tierschutzgesetze rühmt.
F)
Warum werden die Hunde getötet?
A)
Welpen
Wenn ein Welpe nicht schnell genug ist, sich nicht mit anderen Hunden verträgt, lieber spielt, als den mechanischen Köder zu jagen oder eine Verletzung hat, die die Leistung hemmt und deshalb die Anforderungen nicht erfüllen kann, dann wird er noch vor Beginn der Rennkarriere (noch bevor er einen Rennnamen und die Tätowierung erhält) getötet.
Erwachsene Hunde
Wenn ein Hund nicht schnell genug ist, wenn er eine Verletzung erleidet, die Leistung hemmend ist, oder wenn ein Mädchen zufällig tragend wird, wird der Hund möglicherweise getötet. Es ist halt nicht wirtschaftlich ein Tier durchzufüttern, das keinen Gewinn einbringt. Wenn er nicht länger ein Zahnrad in der Industrie ist, sprich keine Leistung mehr bringt, verbraucht er nur noch Platz im Zwinger und Futter. Dies kann besser für einen anderen Hund, der das Geld für den Besitzer zurückverdient, eingesetzt werden.
F)
Greyhound- Rennen sind doch Sport, warum machen Sie den Sport schlecht?
A)
Greyhound- Rennen sind ein Geschäft und es ist allgemein bekannt, dass bei allen Geschäften der Profit an erster Stelle steht. Wenn es aber um die Ausgaben und das Leben vieler Hunde geht sollten wir uns fragen, ob alles moralisch korrekt ist, was erlaubt oder nicht verboten ist. Klar, weil die Regierung mit den Steuereinnahmen rechnet, bleibt das Wohlergehen der Hunde zweitrangig. Kann diese Art der Unterhaltung und des Zeitvertreibs nicht durch eine andere ersetzt werden, wo keine Tiere ausgebeutet werden, leiden und zu Tode kommen?
Ist eine kurze Aufregung, ein kurzer Nervenkitzel von wenigen Sekunden das Leid und den Tod eines Greyhounds wirklich wert?
Es gibt viele Formen der Unterhaltung und des Entertainments, ohne dass Tiere ausgebeutet werden. Es wäre also viel klüger Alternativen zu wählen, statt Leiden und Tod unschuldiger Geschöpfe in Kauf zu nehmen.
Denken Sie daran, Tiere haben keine Stimme und keine Wahl. Menschen, die einen gefährlichen Sport betreiben, tun dies freiwillig, sie werden nicht dazu gezwungen, und wenn sie keine Leistung erbringen, werden sie kaum dafür bestraft oder gar getötet.
F)
Aber Greyhounds lieben es doch, zu rennen, oder?
A)
Ja, das stimmt, aber es ist ein Unterschied, ob sie frei auf einem Feld toben können oder ob sie gezwungen werden, hinter einem mechanischen Köder herzujagen. Die Hunde mögen so aussehen, als ob es ihnen gefällt, aber wir sollten im Kopf haben, dass nicht immer alles so ist, wie es aussieht.
Wie Greys dazu gezwungen werden, hinter einem mechanischen Köder herzujagen.
Die Hunde bekommen 24 Stunden vor dem Rennen kein Futter.
Während des Trainings bekommen sie lebendige Köder wie Kaninchen und werden ermutigt diese zu töten, was den Instinkt erweckt, mit dem mechanischen Köder das gleiche zu tun. Das Training mit lebenden Tieren ist illegal, wird aber dennoch praktiziert.
Die Hunde werden eingesperrt und bekommen manchmal für 23 Stunden am Tag oder länger einen Maulkorb an. Sie sammeln eine Menge unverbrauchte Energie und Frustration an, die sie herauslassen müssen. Offensichtlich ist das der Grund, dass es so aussieht, als ob sie sich freuen, wenn sie endlich laufen dürfen.
F)
Was geschieht mit den Hunden wenn sie auf der Rennbahn stürzen, haben sie ernsthafte Verletzungen?
A)
Unglücklicherweise kommen Stürze häufig vor und sind manchmal tödlich. Sie wirken auch verstörend für die Zuschauer, die um die Möglichkeit solcher Stürze gar nicht wissen und auf ein solch traumatisches Ereignis nicht vorbereitet sind. Die Rennbahnen sind oval, um dem Rennen mehr Spannung zu gegeben und es unberechenbarer zu machen. Dabei ist die erste Kurve die gefährlichste weil hier die Hunde eng beisammen sind und gerade ihre Höchstgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen. Die erste Kurve ist auch deshalb gefährlich, weil ihre Enge die Gefahr birgt, dass die Hunde ineinander krachen. Dabei werden die Hunde oft in die Luft gewirbelt bevor sie stürzen, oder sogar in die Bande geschleudert, oder sie geraten auf die elektrische Schiene für den Köder, wodurch sie schwer verletzt werden. Von einer gebrochenen Zehe bis zu einem gebrochenen Hals, was unweigerlich den Tod bedeutet, ist alles dabei. Zweifelsfrei wird der Hund bei schweren Verletzungen vom Tierarzt der Rennbahn getötet. Es wäre wohl auch unmenschlich die Einschläferung nach einem solch traumatischen Erlebnis zu verweigern. Aber selbst bei kleineren Verletzungen kann der Besitzer des Hundes vom Tierarzt verlangen, ihn zu töten.
Alle Greyhound- Stadien sind von Gesetzeswegen verpflichtet, einen Kühlraum vorzuhalten, wo sie die Kadaver getöteter Greyhounds lagern können. (Anmerkung des Übersetzers: Dies zeigt, dass mit diesem Fall grundsätzlich gerechnet wird, ansonsten würde dieser Aufwand nicht sogar per Gesetz vorgegeben)
Ganz legal kann der Besitzer/Trainer den Tierarzt der Rennbahn mit der Tötung des Hundes beauftragen, wenn er nur meint, dass die Verletzung – so gering sie auch sein mag – die weitere Karriere des Hundes behindert. Die Entscheidung kann vom Besitzer/Trainer jederzeit getroffen werden und er kann entscheiden, ob er die Tötung noch im Stadion durch den Veterinär durchführen lassen will, oder dies selbst nach Verlassen des Stadions organisiert. Noch einmal, das Schicksal des Hundes entscheidet sich ausschließlich nach den Gewinnüberlegungen des Besitzers/Trainers.
Es ist normalerweise billiger, den Veterinär der Rennbahn zu beauftrage, als es durch einen privaten Tierarzt tun zu lassen. Allerdings ist die Tötung durch ein Bolzenschussgerät noch wesentlich ökonomischer für den Besitzer.
(Anmerkung des Übersetzers: noch „ökonomischer“ ist allerdings die Art und Weise, wie sie in Irland und England öfter vorkommt, dass die Tiere einfach erschlagen werden, ihnen die Ohren abgeschnitten und sie dann ausgesetzt werden. Dies ist durch Fälle in der jüngsten Vergangenheit belegt.)
F)
Was ist mit den Greyhounds, die vermittelt werden?
A)
Wegen der riesigen Zahl von Greyhounds, die jedes Jahr für die Industrie neu gezüchtet werden, ist es unmöglich, für jeden einzelnen eine Familie zu finden. Laut einer durchgeführten Untersuchung wird sogar nur ein winziger Bruchteil vermittelt, während die überwiegende Mehrheit der Hunde getötet wird.
Wenn die Unterstützung der Industrie durch die Öffentlichkeit nicht beendet wird, wird sich das Problem nicht lösen lassen. Viele der adoptierten Greyhounds tragen die Narben ihrer Rennjahre mit sich. Von Verletzungen des Schwanzes, die sie sich in den Gitterkäfigen zugezogen haben, bis zu Narben auf ihren Nasen von Tragen der Maulkörbe. Sie haben Probleme mit dem Zahnfleisch oder schwerer Karies, weil sie Traubenzuckerpulver auf das Zahnfleisch als zusätzlichen Energiebringer gerieben bekommen. Viele haben auch alte Knochenbrüche, die ohne entsprechende Operation zusammengewachsen sind. Manchen Greyhounds bekamen während ihrer Rennzeit illegal Drogen verabreicht, welche ihre Organe geschädigt haben und ihre Lebenszeit verkürzen. Anderen fehlt jegliches Vertrauen und sie tragen Anzeichen von Trübsal. Unglücklicherweise landen auch einige Hunde auf dem freien Anzeigenmarkt unter Kleinanzeigen. Dort gelangen sie dann in die Hände von Besitzern, die ihnen nicht gerecht werden, sie vernachlässigen oder missbrauchen, etwa bei illegalen Hundekämpfen, oder, aufgrund ihrer freundlichen Art, als Sparringspartner für Kampfhunde.
Q)
Was ist mit Gesetzen zum Schutz der Hunde? Sicherlich, wenn es legal ist kann es doch keine Quälerei sein und warum ist die Tierschutzorganisation RSPCA nicht involviert?
A)
Die Greyhound- Rennindustrie ist eine sich selbst regierende und verwaltende Industrie. Die Führung obliegt z.B. in England dem Greyhound Board of Great Britain. Das heißt, dass die normalen öffentlichen Institutionen wie der RSPCA nicht zuständig sind, sondern vielmehr gemeldete Fälle an das GBGB weiterleiten müssen. Das ist so, als ob eine Brauerei die Gruppe der „Anonymen Alkoholiker“ verwaltet. Es ist nicht möglich und erlaubt ihnen eigene Gesetze zum machen und danach zu handeln.
Wir haben Aussagen von vielen sehr erfahrenen Veterinären, die sagen, dass die intravenöse Tötung von Greyhounds ‘humaner’ ist, als der Einsatz von Bolzenschussgeräten. Aber hier muss klar sein, wir glauben, dass KEIN GESUNDES TIER, egal auf welche Art und Weise, euthanasiert werden darf. Besonders kein Tier, das nur aus Gründen der Unterhaltung und der Profitgier Verletzungsrisiken ausgesetzt wird.
Die Durchführung des Tierschutzgesetzes (Animal Welfare Act 2006) obliegt den lokalen Behörden. Sie müssen entsprechende Leute einstellen, die für den Schutz der Greyhounds sorgen, die nicht länger für die Rennbahnen registriert sind. Allerdings haben – soweit wir das wissen – nur eine Hand voll lokaler Behörden entsprechende Mitarbeiter beschäftigt.
'Deshalb wird der Schutz der Greyhounds durch den Animal Welfare Act von 2006 NICHT gewährleistet'
Q)
Die große Frage die sich stellt ist, wollen Sie die Rennindustrie mit Ihrem Geld unterstützen?
Quelle: http://www.cagednw.co.uk/is-greyhound-racing-wrong.html
Übersetzung: Hey W.