Auckland, Neuseeland
Hunde verschwinden einfach – was geschieht mit Greyhounds in Neuseeland?
Bericht von Thomas Carnegie 29. Mai 2014
Die Greyhound Protection League verlangt Transparenz und eine unabhängige Aufsicht der Greyhound- Rennindustrie.
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Eine Lobbygruppe zum Schutz der Greyhounds drängt auf eine Änderung, nachdem ein belastender Bericht auf eine große Anzahl unerklärlich verschwundener Greyhounds pro Jahr hinweist.
Die Greyhound Protection League (GPL), eine Gruppe, die wegen der Behandlung von Renn- Greyhounds besorgt ist, sagte bei einer Anhörung zur Änderung des Tierschutzgesetzes (Gesetzesvorlage Nummer 2013), sie glaube, dass nahezu 1.300 Hunde jedes Jahr einfach verschwinden würden.
Sie verlangt das Verbot von Greyhound- Rennen oder zumindest die Transparenz und eine unabhängige Aufsicht der Industrie.
Das Tierschutzgesetz für Neuseeland aus dem Jahre 1999 wird derzeit einer signifikanten Reform unterzogen. Der Ruf nach Veränderungen ist das Resultat eines Berichtes, der von Greyhound Racing New Zealand initiiert und im Juni 2013 fertiggestellt wurde. Dieser Bericht zeigt, dass eine große Anzahl von Greyhounds jedes Jahr ohne Erklärung einfach verschwindet.
Der Bericht führt dies darauf zurück, dass es keine effektiven Aufzeichnungen über den Verbleib von ausgemusterten Greyhounds gibt.
Aufgrund des Berichtes hat Greyhound Racing New Zealand ein neues Wohlfahrtsprogramm erstellt, das 11 Punkte umfasst und u.a. auch einen Vollzeitbeschäftigten vorsieht, der sich um das Wohlergehen der Hunde kümmern soll, sowie Regeln für den Umgang und die Haltung der Hunde.
Aaron Cross, Sprecher der GPL, sagt, dass diese Schritte nicht weit genug reichen, um diese schwerwiegenden Probleme anzugehen.
“Diese Schritte helfen nicht, das Schicksal all der vermissten und verschwundenen Hunde aufzuklären.”
Cross glaubt, dass die Anzahl der verschwundenen Hunde in dem WHK Bericht nur eine konservative Schätzung ist und die wirkliche Zahl viel höher liegt.
“Ich denke, wir werden eine viel größere Zahl sehen. Wir haben einerseits der Industrie vertraut, wenn wir ihr einen Hund für die Zucht überlassen haben. Wir haben gedacht, dass diese Hunde erfolgreich in ein neues Zuhause vermittelt worden wären. Aber nun sind wir unsicher. Wir denken, dass jedes Jahr ungefähr 1.295 Hunde einfach verschwinden.”
Als weiteres, großes Problem spricht Cross die anhaltend hohe Zahl von Verletzungen bei Rennen an.
“Offiziell sterben jedes Jahr bei Rennveranstaltungen ungefähr 50 Hunde. Die Hunde werden durch die Aktivitäten zu hart gefordert. Sie sind den ganzen Tag eingesperrt und sollen dann für 30 Sekunden ihre kleinen Herzen überstrapazieren. Die ganze Sache ist eine einzige Ausbeutung.”
Cross verlangt mehr Transparenz der Industrie und eine unabhängige Aufsicht, um die hohe Rate von Verletzungen und verschwunden Hunden in den Griff zu bekommen.
“Wir müssen wissen, wie viel Hunde getötet werden, wo sie getötet werden und warum sie getötet werden. Wir benötigen zudem eine unabhängige Aufsicht, so dass es eine verantwortliche Körperschaft für das Wohlergehen der Tiere gibt, die nötigenfalls auch einmal den Knüppel für die Industrie herausholen kann.”
Hans Kriek, der geschäftsführende Direktor der Tierschutzgruppe SAFE, sagt, dass seine Organisation dieses Anliegen unterstützt.
“Unglücklicherweise ist es der Hunderennindustrie erlaubt, interne Untersuchungen selbst durchzuführen. Das ist nicht richtig. Du kannst keine ehrlichen Ergebnisse von Leuten erwarten, wenn sie sich bzw. ihre Tätigkeit selbst kontrollieren. Aus diesem Grund unterstützen wir den Aufruf nach mehr Transparenz und einer unabhängigen Überwachung der Greyhound- Industrie.”
Die Gesetzesvorlage befindet sich im Moment im Abstimmungsprozess.
Greyhound Racing New Zealand konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden
Quelle: http://www.tewahanui.info/index.php/dog-deaths-and-disappearances-lobby-group-calls-for-transparency-in-greyhound-racing/
Übersetzung: Hey W.