12.10.2014

GB: Auf der Rennbahn in Romford

Die Romford Hunderennbahn befindet sich im Besitz der Coral Buchmacher und ist eine der 18 Rennbahnen im Land, die so genannte BAGS Rennen am Nachmittag - Bookmakers Afternoon Greyhound Service - und am Abend durchführt. Hier werden Kinder, im Rahmen eines "Familienabends", zur Teilname ermuntert.
Mit ihren vier engen Kurven und den beiden langen, schnellen Geraden unterscheidet sich die Romford Rennbahn kein bisschen von allen anderen, derart gefährlich eingerichteten Rennbahnen im Land. Wie die Statistiken zeigen ist es nichts anderes als industrialisierte Grausamkeit, Greyhounds auf dieser Bahn in Rennen zu schicken.
Der Veterinär Graham Oliver sagt: "Es ist eine Tatsache, dass bei den Rennen die Hunde verletzt werden können. Da sie nebeneinander starten und dadurch gemeinsam in die erste Kurve gehen, kommt es häufig zu Kollisionen, welche zu Verletzungen führen können. Viele Verletzungen sind geringfügiger Natur, wie etwa Blutergüsse. Aber einige können auch schlimmere Ursachen wie Knochenbrüche haben. Besonders häufig kommen Frakturen des Sprunggelenkes vor und die Mehrzahl aller Hunde, die eine schlimme Fraktur erleiden, werden getötet – was eine Schande ist. Für viele Hunderte Greyhounds landesweit ist die erste Kurve oft auch die letzte.

Durch den Druck auf die Trainer, ein "Glückspielprodukt" der Industrie zu liefern, tragen bereits viele Hunde Verletzungen mit sich und erlahmen während des Rennens. Traurigerweise wird ein Greyhound weiterlaufen, solange er dazu in der Lage ist, denn durch die hohe Anspannung schüttet der Körper so viel Adrenalin aus, dass er die Schmerzen einer Fraktur oder eines Muskelrisses gar nicht bemerkt.
Im Jahr 2013 wurden insgesamt 323 Hunde verzeichnet, die entweder das Rennen nicht beendet oder nur weit hinter den anderen ins Ziel kamen. In offiziellen Rennkommentaren wird dies nur mit der Abkürzung DNF und DIS geführt. Verletzungen während eines Rennens entstehen entweder durch Kollisionen oder durch das Aufbrechen bereits vorhandener Verletzungen, als Folge der körperlichen Belastung durch das Rennen.
Von den 323 Hunden, die in einen schlimmen Vorfall verwickelt waren, sind 84 nie wieder zu einem Rennen angetreten. Ihr Schicksal bleibt unbekannt, weil der englische Greyhound- Verband (Greyhound Board of Great Britain – GBGB) weder die Zahlen der Verletzten, noch die der getöteten Hunde publiziert, wie es vom Gesetzgeber und durch die Nutzung des Retirement Form (Formular zum Ausscheiden aus dem aktiven Renngeschäft) gefordert wird.
Der GBGB ist schnell bei der Hand, wenn es darum geht zu propagieren, dass eine Zahl X von Hunden jedes Jahr in ein neues Zuhause vermittelt wird. Aber Einzelheiten zu den Rennen werden nicht bekannt gegeben, und somit müssen diese 84 Hunde als unbeachtet angesehen werden.
Wie dem auch sei - gelegentlich berichtet die Racing Post über eine kleine Zahl von tödlichen Unfällen – so wie dem von "Listen To This" – die durch den Tierarzt der Romford Rennbahn am 12. April 2013 getötet wurde.

"Listen To This" – ein zweijähriges schwarzes Greyhound- Mädchen lief ihr letztes Rennen in Romford am 12. April. Ihr "Trainer", David Pruhs, sagte: "Sie berührte die Innenschiene, und als sie aufschlug und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, hing ihr Bein nur noch so runter. Der Tierarzt erklärte sofort, dass es, wegen ihrer großen Schmerzen, keine Alternative geben würde – es ist immer sehr traurig, wenn so etwas geschieht, besonders bei einem solchen Mädchen, dass immer alles gegeben hat."
"Listen To This" wurde dafür, dass sie immer alles gegeben hat, mit der Todesspritze belohnt.
Wie bei allen anderen Rennbahnen ist Kindern der Zutritt erlaubt, und somit sind sie den belastenden Szenen, wenn Hunde verletzt werden, ausgesetzt. Gleichzeitig erleben sie aber auch das Glücksspiel, das die Industrie am Leben erhält. Ein Beispiel ist die mit dem roten Kreis markierte Person, die ihr Baby mit in die Arena nimmt, um dort dem Glücksspiel zu frönen und eine Wette zu platzieren.

Übersetzung: Hey W.

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