Wir zitieren aus einem Bericht von Tim Steller für Tucson. com (Arizona Daily Star) vom 02.12.2014
Bericht von Tim Steller vom 2. Dezember
Finanziell angeschlagene Rennbahn bittet um Sanierung
Die letzte Untersuchung der finanziellen Situation der Greyhound- Rennbahn in Tucson, dem Tucson Greyhound Park, könnte keine klarere Aussage über die Aussichten der Rennbahn geben.
Sie sind sehr schwach.
Buchprüfer von Veriti Consulting in Scottsdale haben eine ganze Litanei von fatalen Punkten in einem Bericht an die Rennkommission des Staates Arizona aufgelistet, die bei der Untersuchung der Geschäfte des South Tucson Gambling Center, kurz TGP, festgestellt wurden.
“Die Verschuldungssituation von TGP ist schlechter als beim Industriedurchschnitt.”
“Die Nettoverluste sind von ca. 191.000 US$ im Jahr 2009, was 4,4% der Einnahmen bedeutete, auf etwa 544.000 US$ im Jahr 2013 gestiegen, was einen prozentualen Wert von 12,3 % der Einnahmen bedeutet.”
“Ohne externe finanzielle Unterstützung durch die Eigentümer ist das TGP in Zukunft nicht überlebensfähig.”
“Sollten sie die Unterstützung einstellen, ist TGP bankrott.”
Trotzdem glaubte die Renn- Kommission im Juli den Besitzern aus Florida, sie würden die Unterstützung fortsetzen. Die Kommission erteilte dem Tucson Greyhound Park eine neue 3-Jahreslizenz.
Das ist wirklich nicht überraschend, denn die Rennbehörde und die Kommission finanzieren sich aus den Einnahmen der Rennbahnen und Wetten, die sie ja eigentlich überwachen sollten. Sie haben also ein Eigeninteresse, die Rennbahn in Betrieb zu halten.
Was vielmehr überrascht ist, dass die langjährigen Besitzer Joseph Zappala und Philip Robert Consolo Jr., weiterhin ein Verlustgeschäft finanziell stützen, obwohl das Gelände, auf dem sich die Rennbahn befindet, ein enormes Potenzial für andere wirtschaftliche Entwicklungen bietet.
Warum machen Zappala und Consolo das? Tim Steller saß am Dienstagnachmittag mit dem neuen Manager der Rennbahn, Dale Popp, zusammen an einem Tisch in der Bar der Rennbahn. Außerhalb der Bar platzierten etwa 30 Leute ihre Wetten auf gleichzeitig laufende Rennen in Florida und anderen Staaten, welche auf dutzenden Bildschirmen an der Wand übertragen wurden.
Popp konnte nicht viel sagen, hat aber aus seiner Sicht erklärt, dass die Motivation der Besitzer das Geschäft, trotz der Verluste, aufrecht zu erhalten, auf ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter gründet.
Popp kam im Frühjahr aus Florida, wo er im Jai Alai Geschäft arbeitete. Aus Florida kommen auch die Besitzer des TGP.
“Ich hatte schon meine Bedenken, bevor ich hierher gekommen bin”, sagte Popp. “Sie haben sich aber verpflichtet.”
Es kann natürlich auch sein, dass das Geschäft für Zappala und Consolo gar nicht so schlecht ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Sie bezahlen sich selbst ein “Managergehalt”, das zuletzt über 2 Mio. US$ pro Jahr betrug. Der Bericht sagt aus, die Rennbahn habe ihnen zum Ende 2013 einen Betrag von 1,8 Mio $ geschuldet.
Diese Managementgebühren erlauben es den Besitzern nicht nur, etwas Geld in die eigene Tasche zu stecken, sondern sie reduzieren auch die Wahrscheinlichkeit, dass auf die Einnahmen aus den Wettgeschäften Steuern bezahlt werden müssen. Eine komplizierte Formel des Steuergesetzes sieht vor, dass, wenn die Rennbahn weniger Umsatz als in den Jahren von 1990 bis 1994 macht, keine Steuern bezahlt werden müssen. Durch diese Regelung hat der Tucson Greyhound Park im letzten Jahr 291.000 US$ an Steuerzahlungen vermieden.
“Nach meinem Wissen ist Texas der einzige Staat, der keine Steuern auf Wetten erhebt, die auf simultan laufende Rennen aus anderen Staaten gesetzt werden”, sagte Susan Via, eine Bewohnerin aus Tucson, die sich für die Greyhounds einsetzt.
Ihr Mitstreiter, der Ratsherr Steve Kozachik, merkte an, dass der Tucson Greyhound Park vom Gesetz her gezwungen ist, Life- Rennen durchzuführen, damit anderseits auch auf simultan stattfindende Rennen anderer Rennbahnen gewettet werden darf. Durch eine Änderung des Gesetzes kann dem Betreiber erlaubt werden, die Anlage nur als Bar, mit Wettmöglichkeiten auf andere Veranstaltungen, zu betreiben, die dann auch Steuern bezahlen würde.
Die fehlenden Steuereinnahmen von der Rennbahn sind natürlich entmutigend bei einem ständig drohenden Haushaltsdefizit. Aber noch schlimmer erscheint, dass die Schlupflöcher der Steuergesetzgebung der Rennbahn, also einem Unternehmen, das seine Wertigkeit längst verloren hat und dessen Gelände wesentlich besser genutzt werden könnte, ermöglicht, keine Steuern zu zahlen.
Das etwa 15 Acre große Gelände, das durch den Tucson Greyhound Park belegt ist, grenzt südlich an das ungepflegte Ende der South Fourth Avenue, am Ende der belebten Reihe von Restaurants und im Norden an verlassenes Land mit dem zerbröckelnden Spanish Trail Motel.
Das Gelände von der East 36th Street bis zum nördlichen Benson Highway im Süden, zwischen South Fourth im Westen und den Eisenbahnschienen im Osten könnte zu einer großen, neu zu entwickelnden Fläche zusammengefasst werden. Es hat den Vorteil direkt an der Interstate 10, zwischen zwei Ausfahrten, und an einer Eisenbahnlinie zu liegen.
“Ich denke, es bietet alle Vorteile, die man sich nur wünschen kann”, sagte der Makler Greg Furrier von Cushman & Wakefield/Picor. “Zusammenhängende große Grundstücke in Citylage zu finden, ist sehr schwierig.”
Die Möglichkeiten sind den Vertretern der Stadt sowie auch Morgan North, dessen Unternehmen, Borderland Construction, zwischen dem Tucson Greyhound Park im Norden und dem Spanish Trail Motel im Süden liegt, nicht entgangen.
“Ich habe versucht das Gelände des Greyhound Park zu kaufen”, erzählte North Tim Steller. “Aber sie sind nicht daran interessiert.”
North würde gerne ein Unternehmen der leichteren Industrie dort angesiedelt sehen.
“Ich glaube an Süd-Tucson”, sagte er. “Mit der Stadt kann man gut reden. Über die Jahre sind sie sehr gut zu uns gewesen.”
Aber Vertreter der Stadt bevorzugen die Idee der Einrichtung eines Einkaufszentrums. Einkaufszentren und Einzelhandel bezahlen schließlich Steuern, die die arg gebeutelte Stadt dringend benötigt.
Als Steller den Bürgermeister Paul Diaz hierzu befragte, sagte dieser, dass er sich einen “guten Investor mit mindestens einem AnkerShop, vielleicht ein Lowe’s” vorstellen könnte.
Die Gegend benötigt dringend einen visionären Entwickler, der sieht, dass das Potential wesentlich größer ist, als eine herunter gewirtschaftete Rennbahn jemals bieten könnte.
Quelle:
http://tucson.com/news/local/steller-financially-strapped-racetrack-begs-for-redevelopment/article_b7724c04-df1a-5743-a038-73082d9e36da.html
Übersetzung: Hey W.
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