http://www.greyhoundaction.org.uk/powerpoint/greytexploitations%201.pps
Die Windhundrennen…
Jahrhunderte lang wurde der Greyhound als Jagdbegleiter des Adels eingesetzt. Er zählte zur Elite unter den Hunderassen, galt als Statussymbol und wurde, dem entsprechend, gut versorgt. Allerdings degradierte man diese einst so geschätzte und gehegte Rasse zu Beginn des 20. Jahrhunderts, durch den Einsatz bei modernen Hunderennen, zum reinen Sportgerät, zur Ware „Greyhound“. Von diesem Zeitpunkt an beuteten die Greyhound-Züchter, die Betreiber der Hunderennbahnen, die Hundebesitzer und die Trainer sie gnadenlos aus. Denn Greyhound-Rennen bringen das große Geld.
Beim Training der Greyhounds leiden nicht nur die Hunde, sondern auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen!!!
Um den angeborenen Jagdtrieb der Greyhounds zu verbessern, werden sie mit lebenden Kleintieren antrainiert!!
Denn nur die schnellsten Junghunde eines Wurfes sind für die Rennbahn geeignet. So wird sichergestellt, dass sie später auf der Bahn dem künstlichen Hasen hinterher jagen.
Die Kaninchen oder Meerschweinchen werden anstelle des künstlichen Hasen an die Stange gebunden und verstärken durch ihre Todesschreie den Hetztrieb der Hunde. Oft werden die Kleintiere mehrfach „genutzt“, wenn sie ihren ersten Einsatz überlebt haben!
Greyhounds, die nicht jagen wollen, bekommen solche Kleintiere, gerne auch Katzen, in ihren Kennel gesetzt und werden dann so lange nicht gefüttert, bis sie ihren Jagdtrieb ausleben und ihren „Zellenkumpel“ töten!
Anmerkung:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir hier über die Trainingspraktiken einiger ausländischer Rennbahnen berichten. Der deutsche Windhundrennsport trainiert seine Hunde mit künstlichen Jagdojekten!
Wir gehen davon aus, dass dies nur bei Junghunden praktiziert wird, die letztendlich über keinen ausgeprägten Hetztrieb verfügen, und um sie davon zu „überzeugen“ doch noch zu jagen.
Die meisten Junggreys zeigen aber ihren ausgeprägten Jagdtrieb sehr deutlich, da sie bereits von Welpenbeinen an (mit 4 Wochen) beim Züchter auf ihre Profession vorbereitet werden. Die oben beschriebene Trainingsmethode findet man jedoch oft bei den inoffiziellen Kennels bzw. Trainingslagern und weniger renommierten Rennbahnen. Sie ist nicht die Regel.
Dennoch sind diese Methoden in der Szene bekannt und werden von einigen genutzt. Und gerade hier müssten Gesetze greifen, die solche Trainingsmethoden verbieten, denn diese Machenschaften schaden auch denen die sich regelkonform verhalten.
Nach den ersten Trainingsläufen schaffen es höchstens etwa 3 von 10 der gezüchteten Greyhounds auf die Rennbahnen. Ein nicht zu unterschätzender Teil der jungen Greyhounds wird sich in den 14 bis 16 Monaten vor den Grades verletzen und es ebenfalls nicht auf die Bahn schaffen und getötet werden. Sehr wenige Züchter bieten diesen Hunden dann die Option „free to good home“ an, dies heißt, sie werden kostenlos vermittelt/abgegeben, in der Greyhound-Data.
Greyhounds, die für die Rennen nicht schnell genug sind, werden gnadenlos und oft qualvoll getötet: erschossen, ertränkt oder mit gebrochenen Gliedmaßen in Wäldern etc. ausgesetzt. Einige werden auch an Versuchslabore oder als Übungsobjekte für angehende Veterinärmediziner an medizinischen Hochschulen verkauft! Auch werden sie an die sogenannten Flapping Tracks – illegale Rennbahnen, deren Profit an der offiziellen Rennindustrie vorbei geht – verkauft (Recherchen hierzu folgen auf dieser Hompage und werden sodann in dieser Rubrik veröffentlicht).
Von den 7, die es nicht auf die offiziellen Bahnen schaffen, wird ein großer Teil ins Ausland verkauft – d.h. England für die Flapping Tracks, Spanien, Afrika etc. oder sie bleiben im Zwinger. Auch in Irland gibt es viele Leute, die in den Zwingern deutlich mehr Hunde haben, als sie für die Rennen gebrauchen können. Es bleiben viele Schwestern vielversprechender Rüden im Kennel beim Züchter. Läuft der Rüde gute Zeiten, können die Schwestern pures Gold wert sein, so behalten die Züchter sich sozusagen eine Chance im eigenen Kennel – um evtl. später mit den Schwestern der Champions zu züchten oder diese gewinnbringend zu verkaufen.
Nur ein verschwindend geringer Anteil der Renngreyhounds erreicht das „Rentenalter“. Greyhounds werden in der Regel bis zu 15 Jahre alt, wenn die Rennbahn nicht wäre. Die wenigsten erhalten nach der Rennbahnkarriere die Chance einen ruhigen Lebensabend im Kreise ihrer Besitzer zu verleben. Das ist zu teuer, zu aufwendig und bringt keinen Profit!
Die Greyhounds, die ab einem Alter von 16 Monaten auf den Rennbahnen starten, werden meist in Kennels (Käfigen) von der Größe 1 x 1 Meter gehalten. Regulär werden die Greyhounds mind. 1x täglich zu einem großen Spaziergang herausgeholt.
Kleine Rennbahnen „arbeiten“ mit den ausrangierten Renngreyhounds der namhaften Bahnen, die sie bei den so genannten „Sales“ günstig erworben haben. Diese Hunde kommen oft nur einmal am Tag für kurze Zeit aus ihrem Gefängnis, manchmal aber auch nur 2 oder 3 mal in der Woche für die Dauer ihres Rennens.
Lesen sie dazu den Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8805932.html
Die Greyhounds beenden ihre Rennkarriere oft auf Grund von Verletzungen bzw. Krankheiten, die sie sich beim Rennen zuziehen. Hierzu gehören u. a. gebrochene Beine oder Zehen, der Hitzschlag oder der Herzanfall durch Doping mit Kokain. Diese Unfälle enden oft tödlich. Die meisten Hunde beenden allerdings ihre Laufbahn, weil sie nicht mehr schnell genug sind. Nur sehr wenige Renn-Greyhounds erreichen mit 2-4 Jahren die Altersgrenze für die Rennbahnen. Erreichen sie dieses Alter, so endet ihre Rennkarriere automatisch. Nur ein kleiner Teil findet dann ein neues Zuhause, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen dürfen! Die ganz großen Champions werden manchmal noch für einige Jahre zur Zucht benutzt oder ins Ausland verkauft.
Quelle: GREY2KUSA.org
Die Betreiber der Rennbahnen, die Trainer und auch die Besitzer der Greyhounds bestreiten allerdings in der Öffentlichkeit vehement, dass es solche Tierquälerei rund um den „Rennsport“ gibt. Maßnahmen, die Qualen dieser Hunde zu beenden, gibt es keine, da sie nur Kosten verursachen und kein Geld einbringen würden!
Einige der „Rennindustrien“, z.B. das IGB (Irish Greyhound Racing Board), haben so genannte Welfare – Programme ( siehe Welfare), um in der Öffentlichkeit den Anschein zu erwecken, sich für die ausgedienten Exracer einzusetzen. Damit wollen sie allerdings nur von den inhumanen Praktiken der Rennindustrie ablenken!
Jedoch sollte man diese Rehoming-Programme des Racing Boards, im Interesse der so vermittelten Hunde, positiv bewerten, denn so bekommen jährlich etwa 2% der Greyhounds von den Rennbahnen „ihre Rente“ bei tierlieben Menschen!
Aber diese Programme reichen nicht aus, um die Hunde und auch die Kleintiere vor diesem unvorstellbaren Leid zu schützen! Es werden trotzdem noch zu viele Greyhounds einfach „weggeworfen“, nur weil sie nach ihren Verletzungen bzw. nach ihrer Renntätigkeit Geld kosten, statt welches einzubringen.
Mann aus Alabama tötet Tausende von Greyhounds
Im Mai 2002 wurden die Überbleibsel von etwa 3.000 Greyhounds von Rennbahnen in Florida auf dem Gelände eines früheren Rennbahnen-Sicherheitsbeamten in Alabama gefunden, der unerwünschte Greyhounds mit einer Pistole Kaliber 22 über 40 Jahre lang „in den Ruhestand“ geschickt hatte. Der Anwalt des Angeklagten, der sich einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren wegen Tierquälerei gegenübersieht, meinte: „Wenn es irgendjemanden gibt, der hier anzuklagen ist, ist es die Industrie, denn sie tut den Tieren dieses Elend an. Es beginnt an dem Tag, an dem sie geboren werden, und es endet, wenn mein Mandant sie erhält und ihnen eine Kugel in den Kopf jagt.“
Das Alabama Greyhound-Massaker machte es einmal mehr klar, dass Greyhounds hier nur als „Rennmaschinen“ benutzt werden, produziert in solchen Mengen, dass eine Entsorgung überschüssiger, verletzter, zu alter, zu langsamer oder nicht mehr profitabler Hunde notwendig wird.
Quelle: Hundewelt
Auch in England gibt es diese Fälle….
Lesen sie die Geschichte von Clash Nitro & Rent A Flyer
http://greytexploitations.com/in-remembrance/in-memory-of-clash-nitro-a-rent-a-flyer
Zum Glück für die Greyhounds floriert das Wettgeschäft auf dem europäischen Kontinent nicht zu sehr. Zwar gibt es Tendenzen in Holland, Frankreich, Dänemark, Schweden und Tschechien so genannte Profibahnen zu bauen, allerdings fehlen den Verantwortlichen die nötigen finanziellen Mittel. Auch haben Irland und England noch keine Zusagen gemacht, dieses Bestreben zu unterstützen.
Doch leider gibt es in Deutschland nun auch bereits die ersten Bestrebungen in Frankfurt am Main eine kommerzielle Rennstrecke zu eröffnen. Auf der Pferderennbahn hat der DGC eine „Gerade“ Strecke aufgebaut, auf denen auch Hunderennen stattfinden! http://www.greyhound-club.de/frankfurt.html
Hier in Deutschland werden Greyhoundbesitzer immer wieder gefragt, ob der Sport mit ihren Hunden nicht doch Tierquälerei ist. Die Antwort darauf ist ein ganz klares NEIN!!! Denn Menschen, die ihre Greyhounds, tierärztlich überwacht, verantwortungsvoll trainieren und in Deutschland an Rennen teilnehmen lassen, betreiben dies als Hobby – just for fun. Die Rennen in Deutschland sind nicht mit den Profirennen in den englischsprachigen Ländern zu vergleichen!
In Deutschland sind Besitzer und Hunde reine Amateure, auf deutschen Hunderennbahnen wird kein Geld verdient! Die Veranstalter, Besitzer, Teilnehmer und Zuschauer sind eine kleine Gemeinschaft von Windhundfreunden.
Hunderennen sind ein ganz normales Hobby, wie etwa Agility. Das Hetzen der Beute ist den Windhunden genetisch angeboren. Diesen Trieb können sie in unseren Breiten nur noch auf den Rennbahnen ausleben, indem sie dem künstlichen Hasen nachjagen. Vereinzelte Versuche professioneller Buchmachern, die deutschen Rennbahnen professionell zu nutzen, um mit Wettgeschäften Geld zu verdienen, sind bisher Gott sei Dank gescheitert.
In Deutschland hat die überwiegende Zahl der Windhundsportler und ihrer Hunde einfach Spaß am Rennen. Da diese Hunde einen überaus stark ausgeprägten Hetzinstinkt haben, wollen ihre Besitzer ihnen die Möglichkeit geben, ihrer Natur zu folgen, indem sie ihnen das Jagen und Hetzen ermöglichen. Sie trainieren ihre Hunde zwar zu „Hochleistungssportlern“, aber alles geschieht im Rahmen strenger Regeln, die sie sich selbst auferlegt haben. Vor jedem Rennen werden die Hunde von einem erfahrenen (Rennbahn-)Tierarzt untersucht, der dann letztendlich entscheidet, ob ein Hund starten darf. (siehe: Greyhoundsperre)
Doping ist absolut verboten! Dies wird mit unangemeldeten Dopingkontrollen, während der Rennen, gesichert!
“Die Haltung des DWZRV gegenüber professionellen Windhundrennen ist eindeutig, eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Deutschen Greyhound Clubs (DGC) bzw. der Continental Greyhound Racing Confederation (CGRC) lehnen wir strikt ab.
Die gemeinsame Resolution der Windhundsportvereine, der Greyhoundbesitzer und der Landesgruppen zeigt die Geschlossenheit der DWZRV-Mitglieder in dieser Angelegenheit.
http://www.dwzrv.de/files/resolution-zusammenfasssung-fue-hp.pdf
Dass auch im Heimatland der Rasse Greyhound der professionelle Windhund-Rennsport inzwischen kritisch gesehen wird, zeigt der Artikel „Englische Presse bewirkt Positives“ über die Untersuchung der Parlamentarischen Arbeitsgruppe zum Tierschutz bei Renn-Greyhounds in England. Die deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung dieser Untersuchung finden Sie hier: http://www.dwzrv.de/files/apgaw-hinweise-zu-kurzfassung.pdf Deswegen gilt:
Der DWZRV hat sich der Pflege des Tierschutzgedankens in seiner Satzung verpflichtet. Professionelles Windhundrennen, verbunden mit Wetteinsatz, lehnt unser Verband ab.
Wir fördern den Hobbysport zur Beschäftigung und Gesunderhaltung unserer Windhunde.“
Über Fakten, Hintergründe und Auswirkungen des Profirennsports können Sie sich weiterhin auf der englischsprachigen Webseite Greyt Exploitations informieren. http://greytexploitations.com
Quelle: http://www.dwzrv.de/112-0-DWZRV-Deutscher-Windhundzucht–und-Rennverband-e-V-.html
ANMERKUNG:
Bei Hunden aus dem Tierschutz sollte man eventuell sehr vorsichtig an das Thema „Rennbahn“ herangehen. Mögliche Vorerkrankungen dieser Hunde, die sie aus ihrem Leben als Profisportler mitbringen können, sind meist nicht bekannt oder diagnostiziert.
Wir befürworten es deshalb nicht, dass mit den von uns geretteten Greyhounds noch einmal auf die Rennbahn gegangen wird.
Wir kennen die Vorgeschichte „unserer Schützlinge“ NICHT, denn die wird bei der Übergabe von der Rennbahn/Dog Pounds an die Tierschützer nicht „mitgeliefert“. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass alle von uns übernommenen Greyhounds mehr oder weniger schlimme Blessuren von der Rennbahn mitgebracht haben!!!
Diese sind im alltäglichen Leben des Hundes nicht unbedingt erkennbar, würden aber, unter den extremen Belastungen des Rennsports, zum Vorschein kommen und könnten sogar den Tod bedeuten!!!