Was geschieht, wenn von heute auf morgen kommerzielle Greyhound-Rennen illegal würden. Die Industrie malt ein Schreckensszenario an die Wand und kündigt den Tod tausender von Greyhounds an. Aber ist das realistisch?
Massimo Greco, aus Italien hat sich hierzu ein paar Gedanken gemacht und veröffentlicht. Aus seinem Beitrag für www.petlevrieri.it vom 29.06.2015 zitieren wir.
Der Originalbeitrag kann unter http://www.petlevrieri.it/en/2015/06/29/a-difficult-question/ nachgelesen werden.
Tausende Greyhounds vom Tode bedroht
So jedenfalls argumentieren einige Greyhound- Rennenbefürworter, denn wohin mit den tausenden von Tieren, die bei Rennbahnschließungen plötzlich zur Disposition stehen würden, weil sie ihren Besitzern nichts mehr einbringen und über Nacht wertlos werden würden.
Eines ist klar, würde ein solches Szenario Wirklichkeit, können die Tierheime die Flut nicht aufnehmen und – leider – gibt es nicht so viele Greyhound- Liebhaber, die nur darauf warten. Ein beträchtlicher Teil würde also wirklich sterben müssen.
In einem Beitrag auf www.petlevrieri.it hat Massimo Greco am 29. Juni sich dieses Themas einmal angenommen.
Bei allen Schreckensszenarien mahnt er aber zur realistischen Wahrnehmung, denn es ist kaum vorstellbar, dass alle Rennbahnen dieser Welt auf einen Schlag und ohne Übergangsregelung von heute auf Morgen schließen würden. Es wäre sicherlich in der Verantwortung der Industrie und des Staates (der schließlich der direkte Betreiber des Geschäftes ist, wie die hiesigen Lotterien) hier eine Lösung zu finden.
Aber, nur einmal als Denkspiel, was würde passieren, wenn z.B. in Irland die Industrie Pleite ginge und von einem auf den anderen Tag das Geschäft einstellen würde. Hier nehmen wir uns des Planspiels von Massimo Greco einmal an:
In der Irischen Greyhound- Industrie waren im Jahr 2013 ca. 4.300 Hunde für Rennen registriert. Neue Zahlen liegen leider nicht vor. Das würde heißen, dass mindestens 4.300 Hunde zur Disposition und Rettung anstünden. Eine große Zahl, ohne Zweifel. Und selbst wenn die beteiligten Züchter, der Staat und die Industrie selbst alles unternehmen würden, die Tiere in private Familien zu vermitteln. Es scheint unmöglich.
Einige werden es also nicht schaffen.
Aber, wir müssen auch im Kopf halten, dass ja sowieso jedes Jahr – und dies gilt als gesichert – gut 10.000 Greyhounds alleine in Irland „eliminiert“ werden.
Das Ende des Renngeschäftes und die Schließung der Rennbahnen würde also zur Folge haben, dass keine oder weniger Greyhounds gezüchtet würden, folglich weniger bzw. keine Greyhounds mehr jedes Jahr getötet würden, weil sie die Anforderungen für das Renngeschäft nicht erfüllen.
Für die folgenden Jahre heißt das, dass zehntausende Greyhounds nicht sterben müssten, nicht durch künstliche Befruchtung als Gebährmaschinen missbraucht würden, nicht mehr unter zum Teil erbärmlichen Verhältnissen vegetieren müssten, und zehntausende nicht wegen Verletzungen und Krankheit eingeschläfert würden.
In der Tat, würden zwar zum Zeitpunkt der Schließung mehr Hunde getötet werden, aber ab dem Zeitpunkt hätte das Leiden und die massenhafte Tötung ein Ende.
Aber drehen wir das ganze einmal herum. Die Industrie versucht ihr schändliches Handeln zu rechtfertigen und weiter betreiben zu können, indem sie uns das Szenario, dass zu einem Zeitpunkt X mehr Hunde getötet würden, einzureden versucht. Dabei will sie von den Zehntausenden, die über die weiteren Jahre das grausame Schicksal erleiden müssten, ablenken. Sie versucht die Verantwortung quasi auf die Renngegner abzuschieben und möchte sie für den Tod der Tiere verantwortlich machen.
Nicht nur, dass diese Argumentation versucht, den Gesamtblick zu trüben, ist sie auch eine der vielen Lügen der Industrie. Eines ist klar und muss jedem klar sein. Die Greyhounds sterben, weil diese Industrie überhaupt existiert. Ohne Rennindustrie gäbe es keine Massenzüchtung, keine Greyhoundschwemme und die Rasse könnte genauso entwickelt werden, wie andere Hunderassen auch: Gezüchtet als treuer Begleiter von Menschen.
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